Ohne der österreichischen Krisenbank Hypo Alpe Adria hätten die Bayern 2009 einen Gewinn von 885 Millionen Euro gemacht. Nach zwei verheerenden Jahren soll 2010 wieder einen Überschuss bringen.
Die BayernLB hat im vergangenen Jahr mit 2,6 Milliarden Euro mehr Verlust gemacht als jede andere Landesbank in Deutschland. Ursache war die im Dezember verkaufte österreichische Krisenbank Hypo Alpe Adria Group (HGAA), die die BayernLB mit einem Minus von 3,3 Milliarden Euro belastete. Die Lasten setzen sich aus faulen Krediten, Abschreibungen und einer Mitgift zusammen.
Risikovorsorge fast verdoppelt
Ins Gewicht fiel auch die fast verdoppelte Risikovorsorge für faule Kredite, die konzernweit auf 3,27 Milliarden Euro anzog. Zwei Drittel davon entfielen auf die HGAA.
Ohne die HGAA hätte die bayerische Landesbank einen Betriebsgewinn von 885 Millionen Euro gemacht, sagte der scheidende Vorstandschef Stefan Ermisch am Mittwoch in München. Für das laufende Jahr stellte er zum ersten Mal nach zwei verheerenden Jahren wieder einen Überschuss in Aussicht.
2008 litt Bank unter faulen US-Wertpapieren
2008 hatte Deutschlands zweitgrößte Bank wegen fauler US-Wertpapiere 5,1 Milliarden Euro Verlust gemacht und hatte vom Freistaat mit einer Kapitalspritze von zehn Milliarden Euro sowie einer zusätzlichen Milliarden-Bürgschaft gerettet worden. Wegen dubioser Vorgänge beim Kauf der HGAA im Jahr 2007 ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den damaligen Landesbankchef Werner Schmidt und andere Verdächtige. Auch ein Untersuchungsausschuss des Landtags prüft die Vorgänge.
Die BayernLB gab einen verhalten optimistischen Ausblick. "Das Jahr 2009 war für die BayernLB das Jahr der Restrukturierung und Neuausrichtung", sagte Ermisch. Die ersten beiden Monate 2010 seien "operativ zufriedenstellend verlaufen", und die Verkleinerung der Bank sei schon gut vorangekommen.
Bilanzsumme um ein Fünftel verringert
Die BayernLB hat ihre Bilanzsumme um ein Fünftel auf 339 Milliarden Euro verringert, Risikoaktiva in Höhe von 56 Milliarden abgebaut, rund 900 Stellen abgebaut und die Verwaltungskosten um eine halbe Milliarde Euro gesenkt. Nach der Abgabe der HGAA an die Republik Österreich, dem Verkauf von Anteilen an der SaarLB an das Saarland und der Schließung von Auslandsfilialen in Asien und Kanada gehe die Verkleinerung und Neuausrichtung auf den heimischen Mittelstand weiter.
Die von der Finanzkrise am härtesten getroffene Landesbank verwies aber auch auf Fortschritte: So fielen die Personalkosten um 13 Prozent. Die Mitarbeiterzahl sank durch den Abbau in der Kernbank und die Trennung von der HGAA auf gut 11.800 nach über 20.000 vor Jahresfrist. Zudem kommt die Bank überraschend zügig beim Abbau von Bereichen voran, die nicht mehr in die Strategie passen.
(Ag.)