Mehrere ausländische Journalisten in Venezuela festgenommen

Bilder des Widerstandes
Bilder des Widerstandes APA/AFP (LUIS ROBAYO)
  • Drucken

Vier Reporter aus Frankreich und Chile wurden beim Filmen des Präsidentenpalastes festgenommen.

Inmitten der Staatskrise in Venezuela haben die Behörden des Landes zwei französische Journalisten festgenommen. Die Reporter Pierre Caillet und Baptiste des Monstiers wurden am Dienstag beim Filmen des Präsidentenpalastes festgenommen, verlautete am Mittwoch aus Diplomatenkreisen. Auch ihr Produzent in dem südamerikanischen Land wird seither von der Polizei festgehalten.

Die beiden Franzosen arbeiteten für den Sender TMC (Télé Monté-Carlo). Die Journalisten hätten eine Kundgebung für Präsident Nicolás Maduro gefilmt, teilte die venezolanische Journalisten-Gewerkschaft SNTP mit. Es gebe bisher keinen Kontakt zu den Festgenommenen.

Zuvor waren laut SNTP bereits zwei chilenische Journalisten und ihre venezolanischen Begleiter ebenfalls am Präsidentenpalast festgenommen worden. Während die venezolanischen Kollegen nach etwa zwölf Stunden wieder frei kamen, wurden die beiden für den Sender TVN arbeitenden Chilenen, Rodrigo Pérez und Gonzalo Barahona, am Mittwoch zunächst weiter festgehalten.

Später hieß es dann, die Chilenen sollten nach 14 Stunden im Gewahrsam am Mittwoch aus Venezuela abgeschoben werden, wie das chilenische Außenministerium mitteilte, das die Festnahmen scharf kritisierte. Ihnen sei vorgeworfen worden, eine "Sicherheitszone" verletzt zu haben, sagte einer der venezolanischen Begleiter dem Sender TVN.

In Venezuela tobt ein Machtkampf zwischen dem linksnationalistischen Staatschef Maduro und Parlamentspräsident Juan Guaidó, der sich vor einer Woche zum Übergangspräsidenten erklärt hatte. Die USA und mehrere andere Staaten erkannten Guaidó an. Russland und China unterstützen aber weiterhin Maduro. Der Präsident kann sich bisher auch auf den Rückhalt der Armee und der Justiz verlassen.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Außenpolitik

Wendepunkt in Venezuela? Maduro zu Gesprächen mit der Opposition bereit

Er ist mit Massendemonstrationen und inzwischen auch mit US-Sanktionen konfrontiert. Nun deutet Venezuelas Präsident Maduro versöhnliche Schritte an. Und bittet um internationale Hilfe dabei.
Wie geht es in Venezuela weiter?
Außenpolitik

Venezuelas Oberster Gerichtshof verhängt Ausreisesperre gegen Guaido

Auch die Konten des selbsternannten Übergangspräsidenten Juan Guaido werden eingefroren. Gegen den oppositionellen Parlamentspräsidenten wird ermittelt, weil er widerrechtlich das Amt von Staatschef Maduro an sich gerissen habe.
Raffinerie in Punto Fijo, Venezuela
Außenpolitik

Warum Trump so spät am Ölhahn dreht

Die USA erhöhen den Druck auf das Maduro-Regime in Venezuela und verhängen Sanktionen gegen den staatlichen Öl-Konzern. Sicherheitsberater John Bolton deutet gar eine militärische Option an.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.