Vor 40 Jahren kehrte Ayatollah Khomeini aus dem Pariser Exil zurück. Er prägt die gesamte Region bis heute.
Kairo/Teheran. „Nichts“, knurrte der Ayatollah. Was er empfinde, wollte ein Journalist an Bord von Ruhollah Khomeini wissen, als der Jumbojet am 1. Februar 1979 seinen Anflug auf Teheran begann. 14 Jahre hatte der schiitische Kleriker und unbeugsame Schah-Gegner im Exil gelebt, zuletzt in Paris. Um 9.27 Uhr landete der 76-Jährige auf dem Flughafen der iranischen Hauptstadt, ein Ereignis, das das Machtgefüge des Nahen und Mittleren Ostens in den folgenden 40 Jahren völlig umkrempeln sollte. Auch am Boden verzog der betagte Imam mit dem schwarzen Turban und dem weißen Bart zunächst keine Miene, als er stumm und in sich gekehrt an der Hand des Air-France-Piloten die Gangway herunterschritt.
Zwei Wochen zuvor hatte Schah Reza Pahlavi den Pfauenthron geräumt und war geflohen. Nun feierten Hunderttausende Iraner, die seit den frühen Morgenstunden die Straßen säumten, dessen unbeugsamen Widersacher wie einen Erlöser. Im Triumphzug fuhr Khomeini zunächst vom Flughafen Mehrabad zum Friedhof Behesht-e Zahra, wo viele getötete Schah-Gegner beerdigt sind. Heute liegen dort auch Abertausende Opfer des Khomeini-Gottesstaates, die bei Demonstrationen erschossen, in Gefängnissen hingerichtet oder zu Tode gefoltert wurden. Denn der mit „Allah ist groß!“-Rufen umjubelte Heimkehrer fackelte nicht lang.