Ein neuer "FT"-Bericht wurde von einer Unternehmenssprecherin von Wirecard als "irreführend und diffamierend" zurückgewiesen.
Die Aktien von Wirecard sind am Freitag das zweite Mal innerhalb weniger Tage abgestürzt. Die Aktien fielen binnen weniger Minuten um 15,5 Prozent auf 122,25 Euro. Damit waren sie so billig wie seit knapp neun Monaten nicht mehr.
Auslöser war Händlern zufolge ein weiterer Bericht der "Financial Times" mit Vorwürfen. Dem Bericht zufolge soll eine von Wirecard beauftragte Anwaltskanzlei ein Fehlverhalten des Unternehmens festgestellt haben. Die Zeitung beruft sich auf einen vorläufigen Bericht der Anwälte, in den sie Einsicht gehabt habe.
Eine Sprecherin wies diesen als "irreführend und diffamierend" zurück. Bereits am Mittwoch hatte ein Bericht der Zeitung über mögliche Dokumentenfälschung und Geldwäsche durch einen Manager von Wirecard in Singapur den Kurs zeitweise um knapp 25 Prozent einbrechen lassen. Auch diesen Bericht hatte Wirecard vehement zurückgewiesen.
Ein Händler bezeichnete das Vorgehen der Zeitung als "ausgesprochen unseriös". Es habe den Anschein, als solle gezielt gegen den Aktienkurs des Unternehmens spekuliert werden. Ein weiterer Händler war der Ansicht, dass eine Feststellung möglicher unseriöser Praktiken von Wirecard durch externe Anwälte den Anschuldigungen möglicherweise größeres Gewicht verleihe. Dies könne den massiven Kurseinbruch an der Börse erklären.
In der Vergangenheit gab es wiederholt Vorwürfe gegen Wirecard, denen Aktienkurseinbrüche und Ermittlungen wegen Marktmanipulation durch die Finanzaufsicht folgten.
(APA/Reuters/dpa)