US-Sammelkläger nehmen Wirecard ins Visier

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Nach Kursturbulenzen und Berichten über mögliche Bilanzierungsverstöße droht dem Zahlungsdienstleister Wirecard rechtlicher Ärger in den USA.

Die ersten Sammelklagen wegen angeblicher Verstöße gegen Wertpapiergesetze wurden in den USA gegen den deutschen Zahlungsdienstleister Wirecard bereits eingereicht, weitere könnten schnell folgen. Mehrere US-Kanzleien haben in den vergangenen Tagen Aufrufe gestartet, um von Kursverlusten betroffene Anleger als Mandanten zusammenzutrommeln. Das Dax-Unternehmen war bis zum Dienstagabend nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Unter den Anwaltsfirmen, die Wirecard ins Visier nehmen, ist auch die bekannte US-Kanzlei Hagens Berman, die schon etlichen anderen Konzernen wie etwa Volkswagen im "Dieselgate"-Skandal zu schaffen machte. "Wir konzentrieren uns auf Verluste von Investoren, das Ausmaß, in dem die Unternehmensführung an Luftbuchungen beteiligt gewesen sein könnte, und die Frage, ob Anleger womöglich in die Irre geführt wurden", teilte Hagens-Berman-Partner Reed Kathrein mit.

Berichte der "Financial Times" (FT) über Vorwürfe wegen angeblicher Kontomanipulationen und Dokumentenfälschungen gegen einen Wirecard-Mitarbeiter in Singapur hatten die Aktie zuletzt wiederholt kräftig unter Druck gebracht. Das Unternehmen hat interne und externe Untersuchungen eingeräumt. Allerdings habe die "FT" nur einen frühen Stand veröffentlicht, es habe keine schlüssige Feststellung eines Fehlverhaltens gegeben. In Singapur untersuchen die Behörden den Fall, und auch die Staatsanwaltschaft München hat inzwischen ein Ermittlungsverfahren wegen der Kursturbulenzen eingeleitet.

(APA/dpa)

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