Militärtechnik: Vom (fast) unbekannten Streitobjekt und fremden Arsenalen

Start eines Iskander-K-Marschflugkörpers
Start eines Iskander-K-Marschflugkörpers(c) imago/Russian Look (Russian Defence Ministry)
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Ein Flugkörper des Iskander-Systems soll ob seiner Reichweite den INF-Vertrag verletzen. Mehrere Länder haben eigene Mittelstreckenraketen entwickelt.

Es war vor rund zehn Tagen, da stellte das russische Militär den aktuellen Stein des Anstoßes des Rüstungsstreits mit dem Westen erstmals vor. Und zugleich aber auch nicht. Wie das geht?

In einem Militärthemenpark bei Moskau fuhr man eines der grobschlächtigen vierachsigen Startfahrzeuge Typ Astrolog des weißrussischen Herstellers MZKT auf, das der Kern des Kurzstrecken-Marschflugkörpersystems Iskander-K ist, und zeigte es Militärattachés und Journalisten. (Das "K" nach Iskander steht übrigens für Крылатая, "Krilataja", das heißt "geflügelt" und weist auf die kleinen Flügel des Flugkörpers hin). Es war eine Werbeaktion, General Michail Matwejewski, Chef der Raketentruppen, erklärte Daten. Etwa, dass der landgestützte Flugkörper maximal 480 Kilometer weit fliege. Damit ist er laut INF-Vertrag nicht verboten, dessen Verbotsgrenzen bei 500 bis 5500 km liegen.

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