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Wirtschaftsprüfung 4.0: Wenn der Robo-Auditor die Bilanzen prüft

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Die Welt der Zahlen ist wie geschaffen für Künstliche Intelligenzen, die selbst aus Einsen und Nullen bestehen. Daher ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Jahres- und Konzernabschluss von Robo-Auditoren geprüft wird. Aber keine Sorge: Wenn es um komplexe Fragen und vielschichtige Sachverhalte geht, wird auch in Zukunft der Mensch entscheiden.

Keine Branche kann sich der Digitalisierung entziehen und so ist es nicht verwunderlich, dass die digitale Transformation auch den Bereich der Wirtschaftsprüfung erfasst. Das bringt einige Veränderungen mit sich. In einer ersten Stufe zeigte sich das bereits an spezieller Prüfsoftware. Viele Prozesse lassen sich vereinfachen. Der nächste Step könnte Künstliche Intelligenz sein.

Mithilfe von verbesserten Rechnerleistungen, größeren Speicherkapazitäten und Algorithmen können die komplexesten Daten automatisiert werden. Es existieren Studien, die prophezeien, dass es nicht mehr lange dauert, bis Routineaufgaben von Robotern ausgeführt werden könnten.

Neue Geschäftsfelder

Einen „Robo-Auditor“ halten Experten zum Beispiel nicht für utopisch. Das macht den Wirtschaftsprüfer allerdings nicht obsolet. Im Gegenteil: Er wird bei jenen Prüfungshandlungen gefragt sein, die Ermessensentscheidungen und komplexe Fragen betreffen. Themen wie Risikobeurteilung und Bewertungsfragen bleiben Kernkompetenz des Wirtschaftsprüfers.

Durchsetzen werden sich allerdings nur jene, die flexibel und bereit sind, mit den technischen Entwicklungen Schritt zu halten und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Gute IT-Kenntnisse und Kreativität sind die Zusatzqualifikationen, die jeder Wirtschaftsprüfer in jedem Fall beherrschen muss, um sich im dominanter werdenden Digitalisierungswettbewerb durchzusetzen. Von ihm wird vorausgesetzt, dass er sein Fachwissen problemlos in die digitale Welt transformieren kann.

Eine besondere Kunst besteht darin, neben den digitalen Fähigkeiten auch die klassische Audit-Expertise zu beherrschen. Der Wirtschaftsprüfer 4.0 ist quasi ein „Allrounder“. Für ihn wird die Arbeit in Zukunft abwechslungsreicher und konzentriert sich vermehrt auf komplexere Aufgaben. Wirtschaftsprüfungsgesellschaften sehen sich schon heute mit zahlreichen Trends konfrontiert, die mit der Digitalisierung aufgekommen sind, wie etwa Industrie 4.0, Cloud Computing, Smart Contracts, Blockchain-Anwendungen oder Electronic Invoicing und Bitcoins.

Allmählich hält auch das Internet der Dinge (IoT) Einzug in die Unternehmen. Dabei lernen unterschiedlichste Geräte miteinander zu kommunizieren, die bisher nicht verbunden waren. All diese neuen Technologien haben Auswirkungen auf Unternehmensprozesse und eröffnen die Chance auf innovative Geschäftsmodelle. Wirtschaftsprüfungsgesellschaften entwickeln sich immer mehr zu Professional Service Providern. Eng verbunden mit Digitalisierung sind auch die Themen Vernetzung und Globalisierung. Unternehmen rücken enger zusammen. Auch Prüfungsgesellschaften und Mandanten nutzen diese Verflechtungen. Beide müssen sich auf gleichem Digitalisierungs- Level bewegen, um sich effektiv und unter Gewährleistung aller datenschutzrechtlichen Aspekte zu vernetzen.

Erhöhte Prüfungsqualität

Ein Synergie-Effekt der Digitalisierung ist eine schnellere und qualitätsvollere Prüfung. Die Transparenz steigt und obendrein sind digitale Abschlussprüfungen vorwiegend papierlos. Waren früher aufgrund der Masse an Daten vorwiegend Stichproben gefragt, um zu einem aussagekräftigen Ergebnis zu kommen, ist bei der digitalen Abschlussprüfung eine vollständige Analyse möglich. Der Wirtschaftsprüfer bekommt Dank Big Data und wachsender Rechnerkapazitäten optimierte Tools zur Verfügung gestellt, wie etwa Process Mining, Texterkennung, Datenanalysesoftware. Es gibt also keinen Grund, sich von der digitalen Zukunft zu fürchten, viel mehr den Mut, die neuen Chancen zu ergreifen.

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