Bei Caesar kann man Schlafstörungen vermuten, bei Barack Obama mussten vier Stunden genügen, Merkel braucht "für konstante Laune" mehr.
„Bitte, mich morgen um halb vier zu wecken“, ließ ihn Kaiser Franz Joseph von Österreich seinen Kammerdiener einführend wissen. Und so geschah es auch Tag für Tag in den folgenden 22 Jahren. Sogar an seinem Todestag beharrte der schon sehr schwache Kaiser darauf. Sein Pflichtbewusstsein in jeder Lebenslage nötigt heute noch vielen Menschen Respekt ab. Mit seiner strikten Angewohnheit, nur wenige Stunden nächtens zu schlafen, gesellte er sich in eine lange Reihe von Herrschern.
Gaius Iulius Caesar hatte ebenfalls ein gering ausgeprägtes Schlafbedürfnis. „Er nahm seine Mahlzeiten und überließ sich dem Schlafe, ohne davon einen Genuss zu haben, lediglich der Naturnotwendigkeit gehorchend“, berichtet der römische Historiker Velleius Paterculus. Allerdings ergibt sich aus anderen Quellen, dass Caesars Verzicht auf Schlaf aus der Not geboren war und er unter profunden Schlafstörungen litt – und einem ausgeprägten Kontrollzwang. Bei Belagerungen blieb er in der Nacht auf, um – etwa bei Avaricum – „die arbeitenden Legionäre bei Schanzarbeiten zu kontrollieren, damit keine Pausen entstehen“, erklärt Caesar sein Wachsein in seinen Schriften höchstselbst.