Vulkanasche: EU will besseres Krisenmanagement

Vulkanasche will besseres Krisenmanagement
Vulkanasche will besseres Krisenmanagement(c) AP (Damian Dovarganes)
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Die EU will bei dem seit mehr als zehn Jahren vorbereiteten Projekt "Single European Sky" Druck machen. Der Luftraum über Europa ist wieder komplett frei.

Die europäische Flugsicherheitsbehörde hat den Luftraum über Europa komplett freigegeben. Wie Eurocontrol in Brüssel mitteilte, hat sich die Wolke aus Vulkanasche über dem Kontinent weitgehend verflüchtigt. Die Aschewolke lag am Freitag noch über dem Nordatlantik. Flüge über Europa seien aber nicht betroffen, hieß es bei Eurocontrol. Verbindungen zwischen den USA und Europa seien nicht beeinträchtigt: Flugzeuge könnten die Aschewolke in einer Höhe von etwa 9000 Meter überfliegen, da die Asche nur bis in eine Höhe von etwa 6000 Meter reiche.

Bei der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Wien betonte man, dass in den kommenden Tagen mit keiner neuen Gefährdung für den europäischen und damit auch den österreichischen Luftraum zu erwarten sei. Nordwest-Wind werde die Asche künftig Richtung Norden auf den Atlantik treiben.

Die Situation werde natürlich trotzdem weiter genau beobachtet und alle Maschinen würden genau kontrolliert, erklärte Austro Control-Sprecher Pohanka. "Wir haben Normalbetrieb am Flughafen - mit vereinzelten Anpassungen", betonte Peter Kleemann, Sprecher am Flughafen Wien-Schwechat. Fast alle Flüge könnten planmäßig durchgeführt werden.

Als Konsequenz aus dem Luftverkehrschaos will die Europäische Union ihr Krisenmanagement verbessern. "Wir müssen darüber nachdenken, wie wir in solchen Situationen in Europa besser reagieren", sagte Spaniens Verkehrsminister Jose Blanco in Madrid. Die EU-Minister würden darüber bei einer außerordentlichen Sitzung am 4. Mai in Brüssel beraten.

Die europäischen Regierungen hatten wegen der verhängten Flugverbote scharfe Kritik von der internationalen Luftfahrtbranche einstecken müssen. Nach Angaben der EU-Kommission hätte das Chaos bei einer besseren Absprache um drei Tage verkürzt werden können.

Aus diesem Grund will die Behörde jetzt bei dem seit mehr als zehn Jahren vorbereiteten Projekt "Single European Sky" (Einheitlicher europäischer Luftraum) Gas geben. Dessen Kernstück wäre ein europäischer Netzwerkmanager. Dieser soll die nationalen Behörden anweisen, den Luftraum zu sperren und Flugrouten festlegen, auf denen Flugzeuge Zonen umfliegen können. In der nächsten Woche wird die EU-Kommission einen Bericht über die wirtschaftlichen Folgen des Flugchaos vorlegen.

(Ag.)

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