Die Causa Teenstar wirft grundsätzliche Fragen auf: Welchen Stellenwert hat die Sexualerziehung in der Schule? Und warum werden dafür häufig externe Vereine geholt?
Wien. Die Diskussion über Sexualkunde an den Schulen reißt nicht ab: Nach einigem Hin und Her verbannt Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) Teenstar nun doch aus den Schulen („Die Presse“ berichtete). Die Causa um den christlichen Aufklärungsverein, der mit zweifelhaften Inhalten aufgefallen ist, wirft freilich einige grundsätzliche Fragen auf. Welchen Stellenwert hat Sexualkunde in der Schule? Von wem werden die heimischen Schüler aufgeklärt? Und warum werden häufig externe Vereine geholt, um mit den Schülern über Sexualität zu sprechen?
1 Was ist in der Schule eigentlich an Sexualerziehung vorgeschrieben?
Seit dem Jahr 1970 ist Sexualkunde nicht mehr nur Aufgabe der Eltern, sondern auch der Schule. Das wurde durch einen damals (wie heute) umstrittenen Grundsatzerlass festgelegt. Seither ist die Sexualerziehung ein Unterrichtsprinzip und muss quer durch alle Fächer behandelt werden – und zwar schon ab der ersten Schulstufe. Dabei geht es einerseits um Faktenwissen, andererseits auch um Beziehungen, um Körperbewusstsein, um respektvolle Haltungen gegenüber verschiedenen Formen von Sexualität oder auch um die Fähigkeit, sich auszudrücken.