Israel: Für Netanjahu und Gantz geht es ums Ganze

Die Marktschreier haben ausgedient. Premier Benjamin Netanjahu kämpft um eine vierte Amtszeit in Folge.
Die Marktschreier haben ausgedient. Premier Benjamin Netanjahu kämpft um eine vierte Amtszeit in Folge.APA/AFP/THOMAS COEX
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Für den Premier und seinen Herausforderer steht bei der Knesset-Wahl viel auf dem Spiel. Der Premier kämpft um seine Freiheit, der Ex-General um seine politische Karriere. Der Newcomer stöhnte über die Schmutzkampagne.

Jerusalem. Grund zum Aufatmen gibt es für Israels Wähler schon vor den ersten Hochrechnungen: Einer der schmutzigsten Wahlkämpfe in der Geschichte des Staats ist vorbei. Als „verrückt“, „unstabil“ und „völlig ungeeignet für das Amt des Regierungschefs“ bezeichnete die Kampagne Benjamin Netanjahus dessen Herausforderer Benny Gantz. Der Premier machte sich die Affäre um das Handy von Gantz zunutze, aus dem iranische Hacker sensible Informationen gezapft haben sollen, um über das Liebesleben des Ex-Generalstabschefs zu spekulieren. Gantz, Chef der Partei Blau-Weiß, resümierte den Wahlkampf als die „schwierigsten Wochen in meinem Leben“.

Personenkult und Angriffe unter der Gürtellinie ersetzten die inhaltliche Auseinandersetzung. Bis zum Wahltag blieb offen, wo genau der Unterschied zwischen Likud und Blau-Weiß liegt. In Außen- und Sicherheitspolitik verfolgen beide dieselben Ziele, in innenpolitischen Fragen hängt viel von künftigen Koalitionspartnern ab. Nichts wäre naheliegender als eine Koalition zwischen Likud und Blau-Weiß. Gantz schloss indes ein Zusammengehen mit Netanjahu aus.


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