Unglaublich viel Malerei ist in den Begleit-Ausstellungen der Biennale zu sehen.
Das ist dann doch eine ungewöhnliche Ballung traditioneller Künstlerschaft samt Geniebegriff: Der deutsche Maler Georg Baselitz ist als erster zeitgenössischer Künstler im altmeisterlichen Museumsherzen Venedigs, der Gallerie dell'Accademia, vertreten – mit einer etwas lieblos im Erdgeschoß aneinandergehängten Retrospektive.
Der belgische Maler Luc Tuymans bespielt den gesamten Palazzo Grassi mit einer zweigeschoßigen Wucht an Betroffenheitskunst, die einen trotz Gerhard-Richterlichen Unschärfen optisch zu erschlagen vermag. Auf den Boden der Eingangshalle hat er etwa eine aus dem KZ geborgene, zur Rettung zerschnittene Zeichnung, Schwarzwald, als Mosaik legen lassen. Nur von ganz oben, von der Galerie aus kann man sie als Ganzes sehen (s. Abb.). Unten muss man sie unwissentlich erst einmal mit Füßen treten.