New-York-Bomber wäre trotz Flugverbots fast entwischt

Times-Square-Bombe Faisal Shahzad
Times-Square-Bombe Faisal Shahzad (c) AP ()
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Der mutmaßliche Bombenleger vom Times Square wurde in einer startbereiten Maschine verhaftet, dabei stand er auf der Flugverbotsliste. Am Mittwoch wurde er wegen Terrorismus angeklagt.

Der mutmaßliche Drahtzieher des Anschlagsversuchs in New York ist von einem Gericht in Manhattan wegem Terrorismus angeklagt worden. Ihm droht lebenslange Haft. Am Mittwoch wurde bekannt, dass seine Festnahme beinahe schiefgegangen wäre: Der gebürtige Pakistani Faisal Shahzad saß in einer startbereiten Maschine, als die Ermittler zugriffen - dabei stand er wegen Terrorverdachts auf der Flugverbots-Liste der USA.

Die US-Regierung hat eine Untersuchung eingeleitet, wie der 30-Jährige trotz Flugverbot an Bord der Maschine gelangen konnte. Nach Justizangaben wollte er sich über Dubai nach Pakistan absetzen. Auf die Frage, ob die Fluggesellschaft Emirates dafür verantwortlich sei, dass Shahzad an Bord kam, erklärte Präsidentensprecher Robert Gibbs am Dienstag (Ortszeit), dies sei Gegenstand einer "aktuellen Untersuchung".

Versuchter Einsatz von "Massenvernichtungswaffe"

In der Anklageschrift wird Shahzad Terrorismus und versuchter Einsatz einer "Massenvernichtungswaffe" vorgeworfen. Bei einem Schuldspruch müsste er den Rest seines Lebens in einem Bundesgefängnis verbringen, berichteten US-Medien am Mittwoch. Shahzad  hat gestanden, am Samstagabend ein Auto mit einer selbst gebastelten Bombe am Times Square abgestellt zu haben. Er betont, alleine gehandelt zu haben.

Den Ermittlungen zufolge kehrte Shahzad im Februar von Pakistan in die USA zurück und sagte bei den Einwanderungsbehörden aus, dass er für fünf Monate bei seinen Eltern gewesen sei und seine Frau zurückgelassen habe. Er stammt aus einer wohlhabenden pakistanischen Familie, sein Vater war früher Pilot der Luftwaffe. Erst im vergangenen Jahr wurde der heute 30-Jährige amerikanischer Staatsbürger.

Taliban fähig zu Anschlag in USA?

Die Taliban in Pakistan bekannten sich am Sonntag zu dem Attentat: Es sei die Vergeltung für die Tötung zweier führender al-Qaida-Anführer im Irak sowie für die Einmischung der USA in muslimischen Staaten. Die pakistanischen Streitkräfte zeigten sich skeptisch. Es sei fraglich, ob die pakistanischen Taliban tatsächlich fähig seien, einen Anschlag in den USA zu verüben, sagte Militärsprecher Athar Abbas am Mittwoch. In Pakistan wurden indes weitere Verdächtige festgenommen.

(Ag./Red.)

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