Auch Türkis-Blau hat es nicht geschafft, Österreich in Sachen Wettbewerbsfähigkeit nach vorn zu bringen. Trotz Hochkonjunktur tritt die heimische Volkswirtschaft auf der Stelle.
Wien. Was bedeutet die Regierungskrise in Österreich für die Wettbewerbsfähigkeit des Landes? Darauf gibt das Schweizer IMD-Institut mit seinem diesjährigen Wettbewerbsranking zwar keine eindeutige Antwort, liefert aber immerhin ein paar gute Anhaltspunkte dafür, was in Sachen Wirtschaft zuletzt mehr und was weniger gut gelaufen ist. Schließlich ist die gescheiterte Koalition aus ÖVP und FPÖ mit dem klaren Versprechen angetreten, Österreich wieder aus dem Mittelmaß zu holen. Große Reformen wurden versprochen, kleinere vollendet. Aber war das genug, um Österreich wieder auf den Weg in Richtung Top Ten zu lotsen? Mit Blick auf die aktuellen Zahlen des Lausanner Instituts müssen sich Kurz und Co. eingestehen: Ganz ist das nicht geglückt. Österreich büßt im Ranking der wettbewerbsfähigsten Länder einen Platz ein und liegt nur noch auf Rang 19. Wirklich aufschlussreich sind die Details der Studie, bieten sie doch überraschende Hinweise auf die „Schuldigen“ an der Stagnation.
Niedriges Defizit, hohe Steuern
Die Schweizer Ökonomen bewerten die 63 Staaten im Ranking nach wirtschaftlichen Faktoren wie Produktivität und Exportquote sowie nach politischen Indikatoren wie dem Maß der Bürokratie und der Steuerbelastung. Traditionell waren es in Österreich stets die Unternehmen, die das Land nach oben hievten, während die Politik eher als Bremsklotz in den Statistiken aufschien (siehe Grafiken).