Theresa Mays Nachfolger muss den EU-Austritt bewerkstelligen. Sein Problem: In Brüssel fehlen die Gesprächspartner – und in London Beamte, die für den harten Brexit zuständig wären.
London. Der Countdown zur Schlüsselübergabe in der Downing Street 10 ist am gestrigen Freitag angelaufen. Mit dem Rücktritt von Theresa May von der Spitze der Tories sind ihre Tage als Premierministerin gezählt. Ende Juli soll der Nachfolger Mays an der Spitze der Regierungspartei feststehen. Der Gewinner der konservativen Castingshow wird nach seiner Kür auch den Posten des Regierungschefs übernehmen.
Doch was passiert danach? Der neue Regierungschef hat nur einen Auftrag: den EU-Austritt Großbritanniens zu bewerkstelligen. Doch die Machtübergabe fällt mit dem Beginn des Sommerlochs zusammen. Im August werden die Trottoirs im Brüsseler Europaviertel hochgeklappt, Kommission, Rat und Europaparlament sind bis September im Stand-by-Modus. Es bleiben nur acht Wochen Zeit – denn am 31. Oktober läuft die verlängerte Brexit-Frist aus, die die EU-27 den Briten eingeräumt haben, da diese bisher nicht in der Lage waren, den Modalitäten des Austritts zuzustimmen.