Mieter erster und zweiter Klasse

Mit knapp 220.000 Gemeindewohnungen ist die Stadt Wien einer der größten WohnungseigentümerEuropas.
Mit knapp 220.000 Gemeindewohnungen ist die Stadt Wien einer der größten WohnungseigentümerEuropas.Clemens Fabry / Die Presse
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Niedrige Zinsen und steigende Mieten machen Gemeinde- und Genossenschaftswohnungen für Bewohner um 40 Prozent „wertvoller“. Eine Umverteilung nach oben?

Wohnen ist teuer. Nicht nur in Wien, auch in den meisten anderen Teilen des Landes gingen die Mieten und Immobilienpreise in den vergangenen Jahren steil nach oben. Die Antwort des Staates lautet Umverteilung. Mehr als 2,5 Milliarden Euro an Steuergeldern nehmen Länder und Gemeinden jedes Jahr in die Hand, um das Wohnen leistbar zu halten.

Aber ist diese Förderpolitik mehr als reine Symptombekämpfung? Und kommt die Förderung auch wirklich bei denen an, die sie brauchen? 

Wifo-Ökonom Michael Klien hat sich die Folgen der Wohnbauförderung im Rahmen einer großen Umverteilungsstudie genauer angesehen. Das Fazit: Niedrige Zinsen und steigende Mieten haben tiefe Spuren im österreichischen Fördermodell hinterlassen. Im Untersuchungszeitraum (2010 und 2015) ist die Schere zwischen jenen, die staatliche Förderung erhalten und jenen, die ihr Glück am freien Markt versuchen müssen, weit aufgegangen. Und nicht immer sind es die Ärmsten, die in den Genuss des Wohlfahrtsstaates kommen.


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