Der Präsident gibt sich am Unabhängigkeitstag als Brückenbauer und versucht eine gespaltene Nation zu vereinen. Eines Tages werde die „US-Flagge auch am Mars aufgestellt".
Washington/New York. Am Ende zeigte sich Donald Trump von seiner besseren Seite. Er nützte sein Militärspektakel nicht als Wahlkampfbühne, verzichtete auf Seitenhiebe und teilte nicht wie gewohnt gegen seine Gegner aus. Ein wenig Glück mit dem Wetter hatte er auch noch: Nachdem es während des Nachmittags in Washington immer wieder stark geregnet hatte, nieselte es letztlich nur noch leicht, als der Präsident am Unabhängigkeitstag kurz nach halb sieben Uhr abends Ortszeit im Schatten des Lincoln Memorials die Bühne betrat.
Neben ihm stand seine Frau Melania, über ihm kreiste die Präsidentenmaschine Air Force One und vor ihm stimmte das Publikum laute “USA, USA, USA”-Sprechchöre an: So in etwa hatte sich das der US-Präsident vermutlich vorgestellt, als er nach seinem Besuch beim französischen Bastille-Tag im Juli 2017 erstmals seine eigene Parade ins Auge gefasst hatte. Er sollte sie bekommen, wenn auch in abgeschwächter Form und nach heftigem Widerstand, den es hinter den Kulissen auch aus dem Pentagon gegeben haben soll.