IS-Chef Baghdadi beherrschte weite Teile des Irak und Syriens. Heute ist der IS im Untergrund.
Er war zwar gealtert. Aber an Essen schien es ihm nicht zu mangeln. Ende April stellten die Jihadisten des sogenannten Islamischen Staates (IS) ein Video ins Internet, das einen gut genährten Mann mit grau-rötlichem Bart zeigt. Er sitzt auf einer Matratze, neben ihm lehnt eine Kalaschnikow. Bei dem Mann handelte es sich laut den Jihadisten um niemand Geringeren als ihren Chef, Abu Bakr al-Baghdadi. Sie wollten damit zeigen: Unser „Kalif“ lebt und führt seinen Terrorkampf fort.
Begonnen hatte ihn Baghdadi im Irak. Ibrahim Awad Ibrahim al-Badri, wie der spätere Jihadistenführer eigentlich heißt, war 2004 von US-Soldaten verhaftet worden. Nicht völlig geklärt ist, ob der Iraker damals schon zu einer Extremistengruppe gehörte, oder ob er wegen krimineller Aktivitäten festgenommen wurde. Im US-Internierungslager Camp Bucca kam er jedenfalls in Kontakt mit Mitgefangenen aus diversen Untergrundgruppen: mit Jihadisten und mit Anhängern des Ex-Diktators Saddam Hussein. Aus beiden Gruppen speisten sich später die IS-Führungskader.