ÖVP beklagt neue Webseite mit Vorwürfen gegen Kurz

ÖVP-Obmann Sebastian Kurz
ÖVP-Obmann Sebastian Kurz(c) Clemens Fabry, Presse
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Der Wahlkampf "verkommt immer mehr zur schmutzigsten Schlacht, die es jemals gegeben hat“, kritisiert die ÖVP. Im Impressum der Internetseite ist ein "V.i.S.d.P. Arbeitskreis NSU" angeführt.

Das Internet spielt auch im diesjährigen Nationalratswahlkampf eine Rolle: Nachdem die selbsternannte Rechercheplattform „Zoom“ seit einigen Tagen mit einer „Bro"-Serie über ÖVP-Chef Sebastian Kurz für Schlagzeilen sorgt, wurde nun eine weitere Webseite aus der Taufe gehoben, die ihrerseits Vorwürfe gegen den Ex-Kanzler verbreitet. Wie die ÖVP am Samstag mitteilte, wird Kurz dort bezichtigt, in den 1990er-Jahren als Kinderpornodarsteller tätig gewesen zu sein.

Dieser Wahlkampf "verkommt immer mehr zur schmutzigsten Schlacht, die es jemals gegeben hat. Und alles nur mit einem Ziel, nämlich Sebastian Kurz nachhaltig zu beschädigen", kritisierte ÖVP-Generalsekretär Karl Nehammer. Erst war Kurz von „Zoom" mit Drogengerüchten in Verbindung gebracht worden, nun gehe es "noch eine Stufe tiefer", meinte Nehammer. 

Impressum weist "V.i.S.d.P. Arbeitskreis NSU" aus

Im Impressum der Internetseite ist ein "V.i.S.d.P. Arbeitskreis NSU" angeführt. Als Kontakt ist ein Dr. Siegfried Mayr angegeben sowie eine Adresse in Weida im deutschen Bundesland Thüringen. Auf Anfrage sagte Mayr telefonisch Samstagmittag, dass die Internetseite authentisch sei und die Vorwürfe gegen Kurz durch Zeugen belegt seien, wie das auch auf der Seite behauptet wird.

Nehammer dazu: "Was hier gerade an Anschüttungen, Vorwürfen, Gerüchten, Verleumdungen und Beleidigungen abgeht, ist eine systematische Schmuddel- und Dreckskampagne gegen Sebastian Kurz."

Der ÖVP-Generalsekretär kündigte daher rechtliche Schritte gegen die teils unbekannten Akteure an und hat nach eigenen Angaben das "Fake-Mail" bereits zu datenforensischen Untersuchungen weitergeleitet, um die Urheber herauszufinden. Nehammer appellierte an alle, "einen fairen und sauberen Wahlkampf zu führen und endlich wieder in eine inhaltliche Debatte einzutreten".

(APA/Red.)

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