Kochhistorie: Rohscheiben

Erdäpfel
Erdäpfel(c) imago/JuNiArt (imago stock&people)
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Das Rezept für die Rohscheiben findet sich jedenfalls im Kapitel Garnierungen und Gemüsebeilagen des Buchs „Kochrezepte aus der Kochschule des Wiener Frauen-Erwerb-Vereines“, herausgegeben von Josefine Fillunger.

Zutaten: Zutaten: „½ Kilogramm Erdäpfel, 1 ½ Kilogramm Fett“

Zubereitung: „Feinschalige runde Erdäpfel werden geschält und in messerrückendicke, viereckige Stücke geschnitten. Diese gibt man, ohne sie zu waschen, in eine Pfanne mit heißem Fett und bäckt sie, unter fortwährendem Rütteln der Pfanne, bis sie Blasen bekommen. Dann nimmt man sie mit dem Backlöffel heraus und gibt sie in rauchend heißes Fett. In diesem müssen sie sogleich aufschwellen. Die geschwellten Scheiben werden sofort herausgenommen. Wenn alle gebacken sind, werden sie in eine Siebpfanne gegeben und nochmals in das zweite Fett gehalten, damit sie Farbe bekommen. Vor dem Anrichten werden sie gesalzen und mit etwas heißer Butter betropft.“

Garnierung: Als Rohscheiben noch nicht Chips hießen und man, schnapsgenuss- oder schwerarbeitsbedingt, gern auf zusätzliche Kalorien setzte: Diese hier werden dreifach frittiert und zusätzlich „mit etwas heißer Butter betropft“ (die freilich in der Zutatenliste fehlt – Versehen oder Zugeständnis an Figurbewusste?). Das Rezept für die Rohscheiben findet sich jedenfalls im Kapitel Garnierungen und Gemüsebeilagen des Buchs „Kochrezepte aus der Kochschule des Wiener Frauen-Erwerb-Vereines“, herausgegeben von Josefine Fillunger. Auch einige Kriegsrezepte wie eine Kriegslinzertorte oder Falsches Schlagobers aus heiß aufgeschlagenem Grieß mit Wasser und etwas Zucker finden sich in diesem Buch. Erscheinungsjahr: 1925, man bezieht sich damit also auf den Ersten Weltkrieg.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.07.2019)

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