Geteilte Unruheprovinz: Gefährliches Spiel in Kaschmir

Indische Sicherheitskräfte kontrollieren die Straßen in Srinagar, der Hauptstadt des indischen Teils von Kaschmir. Tausende zusätzliche Soldaten wurden zuletzt dort stationiert.
Indische Sicherheitskräfte kontrollieren die Straßen in Srinagar, der Hauptstadt des indischen Teils von Kaschmir. Tausende zusätzliche Soldaten wurden zuletzt dort stationiert. (c) APA/AFP/TAUSEEF MUSTAFA
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Indien will den Sonderstatus Kaschmirs aufheben. Das benachbarte Pakistan ist alarmiert und warnt vor einer „regionalen Krise“.

Neu Delhi/Wien. Die Ankündigung kommt einer Kampfansage gleich: Indiens Regierung will die Sonderrechte der umstrittenen Region Kaschmir aufheben, auf die auch Pakistan Anspruch erhebt. Das entsprechende Dekret trete „sofort“ in Kraft, sagte Innenminister Amit Shah. Der Schritt hat das Potenzial, Unruhen auszulösen und den Konflikt mit Islamabad anzufachen. Worum geht es? Fünf Fragen, fünf Antworten.

1 Was hat es mit dem Sonderstatus für Kaschmir auf sich?

Artikel 370 der indischen Verfassung (und der dazugehörige Artikel 35 A) hat dem indischen Bundesstaat Jammu und Kaschmir bisher Sonderrechte eingeräumt. Dazu zählte das Recht auf eine eigene Verfassung, eine eigene Flagge und weitere Kompetenzen mit Ausnahme der Außen- und Verteidigungspolitik. Der Sonderstatus bedeutete auch, dass nur Kaschmirer dort dauerhaft leben und Land kaufen durften. Auch bei der Vergabe von Arbeitsstellen in der lokalen Verwaltung und an Hochschulen wurden Ortsansässige bevorzugt. Das könnte sich nun ändern.

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