„Etwas tun, ohne etwas zu erwarten“, sagt Julien Rossier, Alumni der École hôtelière de Lausanne.
Es ist ja nicht so, dass es in Österreich keine ausgezeichneten Ausbildungsstätten für Touristiker, Hotelfachleute und Gastronomen geben würde. Doch eines können sie von der École hôtelière de Lausanne (EHL) lernen: 25.000 Alumni dieser Schweizerischen Einrichtung, die heuer vom QS World University Ranking 2019 zur weltweit besten Hospitality- und Leisure-Management-Universität gewählt wurde, bilden ein unvergleichliches Netzwerk, sagt Julien Rossier, „Stammvater“ der EHL-Alumni in Österreich, die ungefähr zu Hälfte im Tourismus tätig sind.
Netzwerken, so bekommt man den Eindruck, hört man dem Manager bei Moët Hennessy in Wien zu, hat etwas mit Gastfreundschaft zu tun: „Etwas zu tun, ohne etwas zu erwarten.“ Das sei auch eine der zentralen Botschaften im Ausbildungskanon der 1893 gegründeten EHL. Die dazu nötigen Fähigkeiten können man trainieren, aber man brauche schon eine gute Grundportion Empathie, um Bedürfnisse der Gäste (im Grunde jedes Gegenübers) zu erkennen und die Erwartungen zu übertreffen. Das nämlich sei das Kernstück, um im Tourismus- und Dienstleistungsgeschäft erfolgreich sein zu können, sagt Rossier. „Es geht darum, die Kleinigkeit mehr zu tun, damit der Gast ,wow‘ sagt.“
("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.08.2019)