Deutscher Finanzminister Scholz könnte für SPD-Vorsitz kandidieren

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Eigentlich wollte Scholz den Vorsitz nach Andrea Nahles nicht übernehmen. Doch die SPD fürchtet eine Wahlschlappe. Eine offizielle Bestätigung gibt es noch nicht.

Der deutsche Finanzminister Olaf Scholz (SPD) hat einem Bericht zufolge angekündigt, für den Vorsitz seiner Partei zu kandidieren. "Ich bin bereit anzutreten, wenn Ihr das wollt", sagte Scholz nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Spiegel" am Montag dieser Woche in einer Telefonschaltung mit den Interimsvorsitzenden Malu Dreyer, Manuela Schwesig und Thorsten Schäfer-Gümbel. Das Finanzministerium wollte den Bericht zunächst nicht kommentieren.

Widerspruch habe sich dabei nicht geregt. Seitdem sondiere Scholz im Hintergrund das Feld, spreche mit führenden Sozialdemokraten und suche eine Tandempartnerin, mit der er als Doppelspitze antreten kann, hieß es weiter. Scholz hatte noch im Juni nach dem Rücktritt seiner Vertrauten Andrea Nahles erklärt, aus zeitlichen Gründen nicht für den Parteivorsitz zur Verfügung zu stehen. Die Kehrtwende des Finanzministers sei auch darauf zurückzuführen, dass bisher niemand aus der ersten Reihe kandidieren wollte und zuletzt in der Parteispitze die Sorge vor einem weiteren Absturz der SPD bei Wahlen wuchs, schreibt der "Spiegel".

Scholz wäre der 13. Bewerber. Zuvor hatten zuletzt der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius und die sächsische Integrationsministerin Katja Köpping ihre Bewerbung angekündigt.

(APA/AFP)

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