SPÖ-Chefin Rendi-Wagner hat ihre Wurzeln in der Per-Albin-Hansson-Siedlung wiederentdeckt. Eine Spurensuche auf (ehemals) rotem Terrain.
Was Alexander Van der Bellen das Tiroler Kaunertal und Sebastian Kurz der Bauernhof seiner Oma im niederösterreichischen Zogelsdorf, ist Pamela Rendi-Wagner die Per-Albin-Hansson-Siedlung in Favoriten: Ein kleiner biografischer Ausschnitt, der gut in die Wahlkampferzählung passt und deshalb überbetont wird.
Rendi-Wagners Narrativ ist eine SPÖ-Erfolgsgeschichte mit sich selbst in der Hauptrolle: ein kleines Mädchen, aufgewachsen bei ihrer jungen, alleinerziehenden Mutter im zehnten Wiener Gemeindebezirk, schafft es dank sozialdemokratischer Errungenschaften wie Gemeindebau und Gratis-Kindergarten ins Gymnasium, dann an die Uni und demnächst – so die Hoffnung – womöglich ins Kanzleramt.
