Kolumne

Nur nicht konkret sein

Sprechblase Nr. 309. Warum „Kapazitäten anpassen“ Sorgen bereitet.

Nicht dass die Wirtschaftswissenschaftler nichts mehr zu tun hätten. Doch viele Zusammenhänge sind längst erforscht und mit allen möglichen Auszeichnungen gewürdigt. Eine Dynamik aber wurde bislang noch kaum beleuchtet: Wenn die Wirtschaft nicht mehr so recht wachsen will oder die Zeichen gar auf Rezession hindeuten, dann beginnt die Hochkonjunktur der Euphemismen.

Ein aktuelles Beispiel dafür (nein, wir wollen keine Krise herbeischreiben) ist die Formulierung – Achtung, Sprechblase – „die Kapazitäten anpassen“.

Dem vorsichtigen Kaufmann daraus einen Vorwurf zu machen fällt schwer. Doch wer in der Bilanzpressekonferenz das schlechteste Ergebnis seit Jahren präsentiert, hat wohl auch Kapazitäten, seine Vorhaben etwas konkreter zu schildern, als davon zu sprechen, die Kapazitäten anzupassen.

In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts "Management & Karriere" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.

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