15 Jahre sind seit der Aufnahme Polens, Tschechiens, Ungarns und der Slowakei vergangen. Warum ihre verletzte „Würde“ eine so große Rolle spielt.
Die Frage kam wie aus dem Nichts. Kalt erwischt, nennt man das gemeinhin. Bei einem „Europa: Dialog“ im Haus der Europäischen Union wollte jemand wissen, warum in der EU immer nur vom Westen die Rede sei; warum die Mitgliedsstaaten im östlichen Teil Europas kaum vorkämen. Jedenfalls nicht positiv. Warum kümmere sich der westliche Teil der Union nicht?
Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.
Gute Frage, lautet da die floskelhafte Antwort gemeinhin. Doch dabei kann man es nicht belassen, zumal das Ergebnis der Parlamentswahl in Polen vergangenen Sonntag, die absolute Mehrheit für die nationalkonservative Partei Recht und Gerechtigkeit (Pis), und die Kommunalwahlen in Ungarn die Punktstrahler wieder gegen Osten gedreht haben. Tschechien und die Slowakei bleiben im Moment außerhalb des Lichtkegels. 15 Jahre nach dem EU-Beitritt dieser vier Länder scheinen sie mehrheitlich weiter von der Union entfernt als in irgendeiner Phase der Beitrittsverhandlungen.