Wien überlegt eigene Abstellbereiche für E-Scooter

E Scooter des Anbieter Lime liegen auf einem Berlin Gehweg snapshot photography R Price *** E Scoote
E Scooter des Anbieter Lime liegen auf einem Berlin Gehweg snapshot photography R Price *** E Scooteimago images / snapshot
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Zu oft würden falsch abgestellte E-Scooter am Gehsteig behindern, ergab eine Evaluierung der Stadt Wien.

Wien bereitet eine Neuregelung in Sachen Leih-Scooter vor. Überlegt wird, für die E-Tretroller eigene Abstellbereichen zu schaffen. Das teilte Verkehrsstadträtin Birgit Hebein (Grüne) am Donnerstag mit. Mit den Betreibern wird es am morgigen Freitag ein Treffen zu dem Thema geben. Die Evaluierung der Situation ist unterdessen abgeschlossen.

"Ich werde mich als Erstes der Herausforderung widmen, dass es Probleme mit dem Abstellen der E-Scooter gibt. Die Nutzerinnen und Nutzer stellen die Fahrzeuge viel zu oft auf schmalen Gehsteigen ab und behindern damit die Fußgängerinnen und Fußgänger. Hier ist rascher Handlungsbedarf gegeben", so Hebein: "Eine Variante, die wir intensiv überlegen, ist die Schaffung von eigenen Abstellbereichen für E-Scooter."

Wichtig sei hier vor allem, dass diese Zonen den Fußgängern und Radfahrern keinen Platz wegnehmen, wurde betont. Bis die rechtlichen und baulichen Rahmenbedingungen klar seien, werde es noch ein paar Wochen dauern. Beim morgigen Termin sollen auch die Anbieter um ihr Feedback gebeten werden, das in die Überlegungen miteinfließen wird.

Zehn Firmen, 1600 Amtshandlungen

In Wien sind zehn Leih-E-Scooter-Firmen akkreditiert - mit fast 9.000 von der Behörde markierten Fahrzeugen. Im Zeitraum Oktober 2018 bis August 2019 wurden laut Hebein seitens der Polizei 1.559 Amtshandlungen in Bezug auf E-Scooter registriert. So wurden etwa 549 Organmandate ausgestellt, vor allem wegen Missachtung des Rotlichts, Telefonierens beim Lenken, Befahren des Gehsteigs oder Verstößen gegen die Fahrradverordnung.

Weiters setzte es 513 Anzeigen, davon auch 103 für alkoholisiertes Fahren und sechs Mal fahren unter Suchtgifteinfluss. Für geringere Verwaltungsübertretungen setzte es 398 Abmahnungen. Registriert wurden weiters 60 Unfälle mit Personenschaden. Aus der Bevölkerung gab es 1.015 Beschwerden - vor allem über die unrichtige Abstellung.

In über 300 Fällen war laut Rathaus ein umgehendes Einschreiten erforderlich, was konkret bedeutet: Die Betreiber wurden zur umgehenden Entfernung der E-Scooter aufgefordert. Dabei handelte es sich etwa um Fälle, wo Roller auf dem taktilen Blindenleitsystem, im Bereich von Schutzwegen, im Haltestellenbereich sowie auf Gehsteigen, die schmäler als 2,5 Meter sind - was verboten ist -, abgestellt wurden.

Die Auswertung der eingelangten Beschwerden, Beanstandungen und sonstigen Informationen hätte ergeben, dass die Hauptprobleme einerseits auf behinderndes Parken am Gehsteig und andererseits auf die Ballung der angebotenen Leih-E-Scooter im innerstädtischen Raum zurückzuführen sind, hieß es.

(APA)

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