Die Reaktionen auf die vierte Sanktionsrunde gegen Teheran sind unterschiedlich.
Nachdem im UNO-Sicherheitsrat eine vierte Sanktionsrunde gegen den Iran beschlossen wurde, fallen die Reaktionen unterschiedlich aus.
Großbritannien forderte, den Druck auf den Iran weiter zu erhöhen. "Ich denke, es ist sehr wichtig, dass die Europäische Union weitere Maßnahmen ergreift, so dass wir zeigen können, dass die Europäische Union in dieser und anderen Angelegenheiten bereit ist, ihr Gewicht in der Welt einzubringen", sagte der britische Außenminister William Hague nach einem Treffen mit seinem deutschen Kollegen Guido Westerwelle am Donnerstag in Berlin.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu bewertete die vierte Sanktionsrunde gegen den Iran als positiven Schritt, er forderte zugleich aber weitere Strafmaßnahmen. Diese müssten sich speziell gegen den Energiesektor der Islamischen Republik richten, sagte Netanyahu am späten Mittwochabend.
Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnete die neue UN-Resolution als Fehler. Er forderte, nach neuen Sanktionen auch auf eine Verhandlungslösung mit dem Iran zu setzen. "Diplomatie, Diplomatie, Diplomatie", sagte Erdogan am Donnerstag in Istanbul vor arabischen Politikern, die sich zum türkisch-arabischen Kooperationsforum trafen.
Nachdem die Türkei und Brasilien mit Teheran ein Abkommen über die Anreicherung iranischen Urans im Ausland unterzeichnet hat, habe die Türkei gegen neue Sanktionen stimmen müssen, sagte der Regierungschef. "Nicht Nein zu sagen wäre unehrenhaft gewesen. Wir stehen zu unserer Unterschrift", sagte Erdogan.
Der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva kritisierte die verhängten Sanktionen scharf und sprach von "Halsstarrigkeit" der Mehrheit im UN-Sicherheitsrat. Man habe "eine historische Gelegenheit vergeben".
Harsche Kritik an den Sanktionen übte auch der venezolanische Präsident Hugo Chavez. "Warum sanktionieren sie nicht Israel?" fragte er am Mittwochabend in einer Fernsehansprache. "Israel massakriert, tötet, hält sich nicht an UN-Resolutionen - und die Vereinten Nationen tun so, als ob nichts geschehen wäre."
(Ag.)