Die Übernahme des deutschen Lichtkonzerns Osram durch die steirische AMS wirbelt ordentlich Staub auf. Das hat auch viel mit AMS-Chef Alexander Everke zu tun, der gern poltert und aneckt.
Wien. Er kann den Gegenwind nicht nachvollziehen. Bei der Übernahme des deutschen Lichtkonzerns Osram gebe es kein Vorankommen, beklagt AMS-Chef Alexander Everke. Er gibt sich dennoch siegessicher: „Die Fakten gewinnen immer“, sagt er. Osram schrieb zuletzt einen Verlust von 343 Mio. Euro. Binnen zwölf Monaten wurden mehr als 2000 Leute gekündigt. Die Zahlen sprechen also für Everke. Das war nicht immer so. Vor seiner Krise hatte der Münchner Lichtkonzern immer wieder die Übernahme von AMS geprüft. Schließlich ist Osram dreimal so groß wie AMS. Und der steirische Konzern ist stark abhängig von seinem Hauptkunden, Apple, der zuletzt mit sinkenden Absatzzahlen zu kämpfen hatte. Everke braucht also ein größeres Portfolio, er braucht Osram. Trotzdem ist für ihn im Falle einer angedachten Fusion klar: Er will den Konzern führen. Aber kann er es auch?
Everke gilt als jemand, der anpackt. Aber manchmal braucht ein Vorstand eben auch entsprechendes Feingefühl. Seinen Charme mag er in der Münchner Schickeria versprühen, bei Geschäftspartnern tut er es offensichtlich nicht. Im Manager-Ranking des „Industriemagazins“ rangiert er weit hinten auf Rang 798 von 1000. Das Magazin resümiert: „Vorerst bei Osram in seinem Übernahmefieber gestoppt, hat der gebürtige Deutsche ein ausgewogenes Machtgefüge – mit jedoch relativ geringer Vernetzung – inne.“ In dem Ranking erreicht seine Vernetzungsfähigkeit nur fünf Prozent von möglichen 100.