Grüne: Gestürzter Bezirksvorsteher attackiert Partei

Heribert Rahdjian
Heribert Rahdjian(c) Presse (Michaela Bruckberger)
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Heribert Rahdjian, Noch-Bezirksvorsteher der Josefstadt, fühlt sich von der Landespartei "hintergangen". Seine Abwahl sei eine abgekarterte Geschichte gewesen.

Nach seinem Sturz attackiert der grüne Noch-Bezirksvorsteher der Josefstadt, Heribert Rahdjian,  die Landesfraktion. "Ich fühle mich von der Landespartei hintergangen", sagte er am Donnerstag. Er habe Klubobfrau Maria Vassilakou bereits gesagt: "Ich finde das billig, wie ihr das gemacht habt." Und er prophezeit: "Das wird uns sehr schaden bei der Wien-Wahl".

Der 74-Jährige hatte nach internen Querelen die Abstimmung um den ersten Listenplatz gegen Alexander Spritzendorfer verloren. Seine Abwahl bezeichnete Rahdjian als abgekartete Geschichte, von der die Landesorganisation "sicher gewusst" habe.

Bis zur letzten Sekunde habe er von allen Seiten nur Lobeshymnen gehört, erklärte Rahdjian. Es sei ihm zugesichert worden, dass er bei der Listenerstellung der einzige Kandidat für Platz 1 sei. Der Parteiführung warf er vor, nicht genug getan zu haben, um die Sache in richtige Bahnen zu lenken: "Die konnten Frau Müller nicht domestizieren." Gemeint ist Rahdjians Erzrivalin, die Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Doris Müller. Sie landete bei der Listenwahl am Mittwochabend erneut an zweiter Stelle.

Der Bezirkschef will auch nach dem Ende seiner Amtsperiode die grüne Idee nicht fallen lassen. Für die Partei selbst will er sich dann aber nicht mehr engagieren. Pessimistisch sein Blick in die nahe Zukunft: Müllers Truppe arbeite an der "Zerstörung der grünen Partei im achten Bezirk".

(APA)

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