Volkskrankheiten vor dem Aus, Muskeln und Gender auf dem Vormarsch: Wie die 10er-Jahre das Fitness- und Gesundheitswesen veränderten.
Ein verändertes Körpergefühl und neue Fitnesstrends prägten die 2010er-Jahre. Trainierte Körper wurden zum Sinnbild für Gesundheit – verbreitet durch soziale Medien. Auch in Laboren hielt der (weibliche) Körper Einzug: 2010 wurde in Österreich die erste Professur für Gendermedizin eingeführt, in Studien wird verstärkt auf die unterschiedliche Beschaffenheit von Mann und Frau geachtet. Die Stammzellentherapie rückt genetischen Erkrankungen zu Leibe, Biologika rotten Volkskrankheiten wie Schuppenflechte aus.
Vorrang für Muskeln
1995 wurde die erste CrossFit-Box in den USA eröffnet, mittlerweile gibt es weltweit mehr als 10.000 davon. Das Fitnessprogramm, das auf die Kombination von Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und Koordination setzt, gilt als „härtestes Training der Welt“ – und erfreut sich, ebenso wie HIIT (High-Intensity Interval Training), wachsender Beliebtheit. Allen voran bei Frauen, die ihre Muskeln zuhauf in sozialen Medien in Szene setzen – nicht zuletzt inspiriert von der sportaffinen früheren First Lady der USA, Michelle Obama. Das Credo: Um den Alltag zu meistern, braucht es nicht den perfekten Körper, sondern Kraft, Energie – und Leistung.