23 Milliarden Euro

Weltgrößter Börsengang: Saudischer Ölriese Aramco bricht Rekord von Alibaba

FILE PHOTO: An employee rides a bicycle next to oil tanks at Saudi Aramco oil facility in Abqaiq
FILE PHOTO: An employee rides a bicycle next to oil tanks at Saudi Aramco oil facility in AbqaiqREUTERS
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Der Börsengang der staatlichen Saudi Aramco ist mindestens 23,1 Milliarden Euro schwer. Mit dem Debüt löst das Aramco außerdem Apple als wertvollstes börsennotiertes Unternehmen der Welt ab.

Dhahran/Riad/Dubai. Der Börsengang des staatlichen saudischen Öl-Riesen Saudi Aramco wird die größte Neuemission aller Zeiten. Beim größten Börsengang aller Zeiten kommen die drei Milliarden Aktien zu je 32 Riyal (umgerechnet 7,70 Euro) an die Börse und werden damit am oberen Ende der Spanne ausgegeben, die von 30 bis 32 Riyal reichte. Das gab der Konzern am Donnerstagabend bekannt und bestätigte so frühere Angaben informierter Kreise.

Damit ist der Börsengang in Riad umgerechnet mindestens 23,1 Milliarden Euro schwer - größer als der des bisherigen Rekordhalters. Der chinesische Internet-Konzern Alibaba hatte vor fünf Jahren 22,5 Milliarden Euro erlöst. Einschließlich einer 15-prozentigen Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) könnten es bei Saudi Aramco 26,5 Milliarden Euro werden. Der Greenshoe wird wegen der hohen Nachfrage wohl ausgeübt, immerhin waren die Aktien 4,7 mal überzeichnet.

Aramco löst Apple ab

Mit einem Börsenwert von umgerechnet 1,53 Billionen Euro löst Saudi Aramco mit dem Debüt am Aktienmarkt den US-Computerriesen Apple als wertvollstes börsennotiertes Unternehmen der Welt ab. Doch lief der Börsengang holpriger als erwartet: Kronprinz Mohammed bin Salman hatte sich einen Börsenwert von zwei Billionen Dollar (1,8 Billionen Euro) vorgestellt.

Eigentlich wollte Saudi-Arabien fünf Prozent an Saudi Aramco an die Börse bringen und damit 100 Milliarden Dollar erlösen, um den Umbau des bisher stark vom Öl abhängigen Golfstaats zu finanzieren. Doch zeigten sich ausländische Investoren auch dann reserviert, als Saudi-Arabien seine Erwartungen zurückschraubte. Skeptisch machten sie die Debatte um den Klimawandel, die politischen Unwägbarkeiten am Golf und ein Mangel an Transparenz bei Saudi Aramco.

Der Konzern baute deshalb vor allem auf Investoren aus dem Land selbst und aus den Nachbarstaaten am Golf und bot nur 1,5 Prozent seiner Aktien an. Saudi-arabische Banken offerierten günstige Kredite, um die Aktien zu zeichnen. Deshalb beschränkten sich die Saudis zunächst auf einen Börsengang im heimischen Riad, ein Zweitlisting im Ausland wurde auf unbestimmte Zeit verschoben.

(APA/Reuters)

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