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Casinos: Dornauer will Ausschluss Hoschers aus SPÖ

(c) Clemens Fabry
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Nach der Millionen-Abfertigung will der Tiroler SPÖ-Chef den Ex-Casinos-Vorstand nicht mehr bei den Sozialdemokraten sehen, einen Antrag auf Ausschluss bringt er aber nicht ein.

Der Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer hat am Dienstag Kritik an der hohen Abfertigung für Ex-Casinos-Vorstand Dietmar Hoscher (SPÖ) geübt. "Solche Summen sozusagen fürs Nixtun zu kassieren, ist aus meiner Sicht und aus der Sicht vieler Österreicherinnen und Österreicher höchst unanständig und moralisch nicht vertretbar", sagte Dornauer gegenüber dem Ö1-"Mittagsjournal".

Daher wolle er in der nächsten Sitzung den Ausschluss Hoschers beantragen, hieß es zuerst. Schließlich habe das Kassieren derartiger Summen nichts mehr mit sozialdemokratischen Grundsätzen zu tun, so Dornauer: "Und deshalb müssen wir uns von solchen Herren raschestmöglich verabschieden.“ Kurz darauf ruderte SPÖ-Landesgeschäftsführer Lukas Matt zurück. Es werde keinen entsprechenden Antrag geben, Dornauer werde aber ansprechen, dass sich die Sozialdemokratie von „solchen Leuten endgültig trennen“ sollte.

Rendi-Wagner will halbe Million als Maximalsalär

Zurückhaltender gab sich diesbezüglich SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner. Sie betonte zwar, dass die Höhe der Gage "nicht nachvollziehbar" sei, und sie "kein Verständnis" dafür habe. Gefragt nach einem Ausschluss Hoschers meinte sie gegenüber Ö1 aber: "Ich werde eine sachliche Diskussion führen, alles andere werden wir sehen." Zudem regte die SPÖ-Chefin eine Begrenzung von Managergehältern in staatsnahen Unternehmen an. Diesbezüglich schlug Rendi-Wagner eine Obergrenze von 500.000 Euro als maximales Jahressalär vor.

Indessen hat Walter Rothensteiner, Aufsichtsratschef der Casinos Austria, am Dienstagnachmittag die in den Medien kolportierten Zahlungen an die ehemaligen Vorstände Hoscher und Alexander Labak im Zuge deren Ausscheidens als "rechtlich einwandfrei" bezeichnet.

Die Konditionen des vorzeitigen Ausscheidens von Labak und Hoscher "wurden auf Initiative des Aufsichtsrats selbst von den Rechtsanwälten Schima Mayer Starlinger mit Unterstützung der KPMG eingehend geprüft", so Rothensteiner in einer Stellungnahme. Nach dem Untersuchungsendbericht sei die vorzeitige Beendigung der Vorstandsfunktionen der beiden "durch das Unternehmensinteresse geboten" gewesen. "Die damit im Zusammenhang stehenden Zahlungen an die beiden Herren waren rechtlich einwandfrei. Dem kann der Aufsichtsrat der Casinos Austria Aktiengesellschaft nichts hinzufügen."

(APA)

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