Vom Handel in Kaffeehäusern bis Opium in Hinterzimmern: In den 1920er-Jahren wurden Kokain, Morphium und Opium von Arzneien zu Modedrogen – und rasch verboten.
Sie gelten als ausschweifende Jahre, eine Zeit des leichten Lebens – und des Experimentierens. In dieser Zwischenzeit, kurz nach Ende des Ersten Weltkriegs, suchten Kriegsversehrte nach Linderung, es war eine Zeit der Partys, der Tanzlokale, der Hinterzimmer, in denen, unter dem Eindruck der großen Metropolen, diejenigen, die es sich leisten konnten, goldene Jahre zelebrierten. Da waren auch, und vor allem, Künstler, Intellektuelle, Schriftsteller, stets auf der Suche nach Inspiration. Und auch die Kokainexperimente von Ärzten und Analytikern in Wien hatten ihre Spuren hinterlassen. Rauschmittel prägten das Leben der Zeit und wurden zur Modeerscheinung.
„Sie können, Herr Richter, in jedem Wiener Kaffeehaus Kokain bekommen“, sagte etwa ein wegen „Schleichhandels“ Angeklagter 1927 in Wien vor Gericht, laut „Reichspost“ beschrieb er dort eine „Sphäre der Cocainisten“ und nennt etwa das damalige Café Europe als Umschlagplatz.