Gastronomie

Donaukanal: Weg frei für die Neuen

Der Betreiber der Adria Wien und des Badeschiffs, Gerold Ecker, verlor die Verfahren gegen die Neuvergabe.
Der Betreiber der Adria Wien und des Badeschiffs, Gerold Ecker, verlor die Verfahren gegen die Neuvergabe.ALEX HALADA / picturedesk.com
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Ab Mai soll es einen Grillplatz mit Biergarten und Street-Food-Containern geben. Dafür muss der Badeschiff-Betreiber Flächen räumen.

Wien. Laue Abende am Donaukanal scheinen zwar noch endlos weit entfernt zu sein. Bis dorthin soll sich am Kanal jedoch einiges tun.

Zwei neue Gastro-Projekte sollen bereits im Mai in abgespeckter Version eröffnen: Ein bayerischer „Sommergarten“ mit Grillplätzen kommt auf die Vorkaifläche des Badeschiffs. Und die Adria Wien soll zum Standort für die Vienna Waterfront, ein ganzjährig geöffnetes Speiselokal samt Containern mit Street-Food-Konzept, werden.

Wer gehen muss

Den geplanten Eröffnungen ging ein Rechtsstreit voraus, der 2017 seinen Anfang nahm. Sechs Flächen am Donaukanal (Feuerdorf, Tel Aviv Beach, Adria Wien, Hafenkneipe, Central Garden und die Vorkaifläche des Badeschiffs) wurden neu ausgeschrieben – von jener Stelle mit dem sperrigen Namen Donauhochwasserschutz-Konkurrenz (DHK), die den Donaukanal im Auftrag von Bund, Wien und Niederösterreich verwaltet.

Die Neuausschreibungen sorgten für Kritik. Gerold Ecker, der die Adria Wien und das Badeschiff betrieben und den Tel Aviv Beach weiterverpachtet hat, sah etwa einen „Feldzug gegen die Pionierbetriebe am Donaukanal“, wie er in einer öffentlichen Stellungnahme beklagte. Ecker ging gerichtlich gegen die Neuausschreibungen vor. Das Verfahren um die Fläche vor dem Badeschiff habe er nun letztinstanzlich verloren, heißt es von der Stadt Wien.

Bei der Adria Wien sei ein Streit um das Glashaus noch ungeklärt, denn dafür gebe es keinen Vertrag mit der DHK, sondern mit der Stadt selbst. Aber auch hier sei grundsätzlich zugunsten der DHK entschieden worden. Ecker muss demnach weichen – die DHK brachte Räumungsklagen gegen ihn ein.

Wer kommen wird

Nun soll also bald der Weg für die zwei neuen Projekte, die lang in der Warteschleife waren, frei sein. Vergeben wurden Verträge für zehn Jahre. Beide Betreiber wollen in abgespeckter Form schon im Frühsommer starten. Mit dem Lokal Vienna Waterfront will man zukünftig den Donaukanal ganzjährig attraktiv gestalten. Wie das Konzept des Restaurants aussehen wird, ist noch in der Planungsphase. „Das Ziel ist es aber nicht, die maximale Anzahl an Sitzplätzen rauszuholen“, sagt Clemens Hromatka vom Betreiber Boxircus. „Und wir wollen auch konsumfreie Plätze schaffen, mit Sitzstufen.“

Neben dem fixen Lokal sollen um die 15 Container im Sommer „jungen und spannenden Food-Konzepten“ eine Plattform bieten. „Ab Mai wird es fünf Container als eine Art Teaser geben. Über den Winter und Frühling wollen wir dann das Lokal ausbauen“, sagt Hromatka. „Derzeit warten wir aber noch auf eine finale Räumung von Herrn Ecker.“

Das Areal vor dem Badeschiff wird von Stephanie Edtstadtler, die in der Lerchenfelder Straße das Cafe Fräulein's betreibt, als Fräulein's fabelhafter Sommergarten übernommen. Sie will eine Art urbanen Grillplatz mit Biergarten schaffen, zu dem man entweder selbst Grillbares mitnehmen oder vor Ort kaufen kann. Der Vollbetrieb sei ab 2021 geplant.

Wer bleiben darf

Der Tel Aviv Beach soll für Besucher hingegen wie bisher bestehen bleiben, heißt es von der Stadt Wien. Und auch der Gemeinschaftsgarten Central Garden und die kleine Hafenkneipe dürfen bleiben – die bisherigen Betreiber konnten sich erneut erfolgreich bewerben. Weitergeführt wird auch das Feuerdorf mit den Holzhütten, die man zwischen Oktober und März für Grillereien mieten kann.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.01.2020)

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