Peking ist der wichtigste Handelspartner, doch dessen Einfluss, Berichte über Hackerangriffe, Spionage und die „heimliche Invasion“ verstören die Aussies zutiefst.
Sydney. Im Dezember gab Chinas Botschafter in Australien eine äußerst seltene Pressekonferenz. Darin forderte Cheng Jingye die hiesige Presse auf, doch „fairer” über China zu berichten. Die Geschichten über eine Million Uiguren, die in Umerziehungslagern weggesperrt seien, seien allesamt erlogen, so der Diplomat. Gleichzeitig betonte er, dass es nur die Geschäfte mit China seien, die Australiens Regierung zum Haushaltsüberschuss verhelfen würden. Und fast wie eine Drohung klangen die Worte, dass auch Hunderttausende Jobs an der Handelspartnerschaft hängen würden.
Tatsächlich gehen bereits 38 Prozent der Exporte Australiens nach China, das seit 2010 wichtigster Handelspartner noch vor Japan, Südkorea und den USA ist. 117 Milliarden Austral-Dollar – umgerechnet mehr als 72 Milliarden Euro – flossen im vergangenen Geschäftsjahr in australische Kassen. Chinesen kaufen gern Eisenerz, Kohle und Rindfleisch und füttern ihre Babys am liebsten mit der „sauberen“ Babymilch aus Australien.