Die Sanierung der Holding HTI und deren einziger operativen Tochter Gruber & Kaja ist gescheitert.
Interessenten für den im Sommer des Vorjahres in die Insolvenz geschlitterten Autozulieferer HTI würden Schlange stehen, hatte es geheißen. Doch haben sich die Hoffnungen auf die Rettung von Arbeitsplätzen zerschlagen. Wie das in Wien börsenotierte Unternehmen am Dienstag bekanntgab, wurden innerhalb der gesetzlichen Fristen keine verbindlichen Angebote gelegt. Sowohl im Insolvenzverfahren der operativen Tochter Gruber & Kaja Hith Tech Metals GmbH als auch im Insolvenzverfahren der THI wurden deshalb die Sanierungsplananträge zurückgezogen. Das Insolvenzgericht führt beide Insolvenzen nun als Konkursverfahren.
Im August 2019 hatte zunächst die HTI-Tochter Gruber&Kaja in St. Marien bei Neuhofen in Oberösterreich, die auf einbaufertige Druckgusskomponenten aus Aluminium für die Autoindustrie spezialisiert ist und gut 200 Mitarbeiter beschäftigt, Insolvenz angemeldet und einige Tage darauf auch die Mutter HTI selbst.
Die Masseverwalter gingen auf die Suche nach einem Käufer. Zur Option stand entweder nur das Filetstück Gruber & Kaja herauszuschneiden oder die gesamte Gruppe zu erwerben. Vor einem Monat noch war von drei ernsthaften Interessenten die Rede gewesen. Damals hatten die Masseverwalter die Angebotsfrist verlängert, um potenziellen Käufern mehr Zeit zu geben. Nun hat aber offenbar keiner ein entsprechendes Angebot gelegt.
Die Insolvenzverfahren Gruber & Kaja mit Verbindlichkeiten von 27,1 Millionen Euro und HTI mit 20,7 Millionen Euro stellen gemeinsam die größte Insolvenz des Jahres 2019 in Oberösterreich dar. Die börsenotierte HTI kämpfte seit Jahren mit finanziellen Problemen. 2017 betrug der Konzernfehlbetrag 9,3 Millionen Euro, 2016 lag das Minus bei 18,9 Millionen Euro.
Gruber & Kaja ist die einige operative Firma des HTI-Konzerns. Die Anfänge des Unternehmens reichen zurück bis ins Jahr 1950. Die Firma erlangte Bekanntheit vor allem durch Druckkochtöpfe der Marke "Kelomat". Ab Mitte der Sechzigerjahre spezialisierte man sich als Produzent von einbaufertigen Druckgusskomponenten aus Aluminium vornehmlich für die Autoindustrie. Gruber & Kaja gehört seit 2007 zur HTI-Gruppe.
(APA/red)