Die Regierung unter Premier Cameron präsentiert ein Sparpaket mit massiven Einschnitten. Unter anderem wird die Mehrwertsteuer erhöht. Ziel ist ein ausgeglichenes Budget in fünf Jahren.
Die britische Regierung will den Schuldenberg des Landes mit dem härtesten Sparpaket seit Jahrzehnten bekämpfen. Sie hat am Dienstag Einsparungen in der Höhe von 17 Milliarden Pfund (20,4 Mrd. Euro) bis zum Budgetjahr 2014/2015 angekündigt. Das Budget sei "hart, aber es wird fair sein", sagte Finanzminister George Osborne.
Unter anderem wird die Mehrwertsteuer im kommenden Jänner von 17,5 auf 20 Prozent erhöht. Die Gehälter für Angestellte im öffentlichen Sektor werden für zwei Jahre eingefroren. Außerdem ist eine Bankenabgabe vorgesehen.
"Dieses Land hat über seine Verhältnisse gelebt, als die Rezession kam", sagte Osborne vor dem britischen Parlament. Ohne die Sparmaßnahmen drohe der Verlust von noch mehr Arbeitsplätzen. "Wir werden die Geringverdiener jedoch schonen", betonte der Finanzminister.
Ausgeglichenes Budget in fünf Jahren geplant
Osborne kündigte an, bis zum Budgetjahr 2015/2016 den Staatsetat nahezu ausgleichen zu wollen. Damit setzt sich die aus Konservativen und Liberaldemokraten bestehende Koalition unter Premier David Cameron zum Ziel, noch innerhalb ihrer Legislaturperiode das Budgetdefizit durch finanzpolitische Maßnahmen zu überwinden.
Großbritannien leidet derzeit unter einem Defizit von 155 Milliarden Pfund (186 Mrd. Euro). Das sind rund zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts. In der EU sind eigentlich nur drei Prozent erlaubt.
(Ag.)