Unter 20 Euro

Unter 20 Euro: Sibel´s

Sibel's: Burggasse 50, 1070 Wien.
Sibel's: Burggasse 50, 1070 Wien.(c) Clemens Fabry/Die Presse (Clemens Fabry)
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Türkische Hausmannskost und köstliche Mezze gibt es im kleinen Sibel's in der Burggasse, in dem Sibel Hatapoğlu Kollinsky eine One-Woman-Show betreibt.

Es gibt Ecken in Wien, die können sich nicht über eine mangelnde Lokaldichte beschweren. Der siebte Bezirk ist naturgemäß so eine. So hat etwa in der Burggasse kürzlich der Adlerhof neu eröffnet. Aus dem einstigen Urbeisl wurde ein neuer, den Zeitgeist treffender Lokaltyp (Frühstück bis 16 Uhr, Abendessen und vor allem Drinks), der auch im jüngsten Presse-„Schaufenster“ besprochen wurde. Aber es gibt auch andere, unscheinbarere Schätze, wie zum Beispiel das charmante Minilokal Sibel's.

Sibel Hatapoğlu Kollinsky betreibt hier das kleine Bistro als One-Woman-Show, was allein schon beachtlich ist. Im vorderen Bereich stehen vier kleine Tische. Im nächsten Zimmer befindet sich die Küche, bei der man auch direkt an der Bar Platz nehmen kann, um der Wirtin über die Schulter zu schauen. Alles also sehr gemütlich und familiär. Diskrete Besprechungen kann man hier wohl weniger abhalten, aber dafür ist es auch nicht gedacht.

Die Wirtin trägt die große Schiefertafel von Tisch zu Tisch und erklärt: „Ich koche türkische Hausmannskost. Fleisch und Gemüse sind zu 100 Prozent bio.“ Zu Mittag gibt es einen Mittagsteller (auch zum Mitnehmen, jeweils eine vegane und eine Fleischvariante), am Abend Suppen, Mezze und ein paar Hauptspeisen. Am besten aber man sagt der Wirtin, was man gern und was gar nicht isst und lässt sich laufend Mezze (ab vier Euro), also kalte oder warme Häppchen bringen, bis man nicht mehr kann. Besonders köstlich sind die gefüllten Weinblätter, die so gar nichts mit der Instantvariante, die man oft auf mediterranen Vorspeisenplatten bekommt, gemein haben. „Die Weinblätter sind aus meinem Garten in der Türkei“, sagt Sibel. Auch die Biohühnerkeule mit Reis und Salat (16 Euro) ist fein, lediglich etwas weniger Bratensaft könnte es sein. Die „Osmanische Kalbsleber“ mit Reis und Salat (18 Euro) ist etwas hart geraten, aber das kann passieren, wenn man allein zwischen Kochen, Getränkebestellungen und Erklärungen wandelt. Am besten man bleibt bei den Mezze, die bieten auch eine gute Gelegenheit, sich durchzukosten.

Sibel's: Burggasse 50, 1070 Wien, ✆ 01/876 87 72, Di bis Sa 11.30–22.00 Uhr,www.sibels.at

diepresse.com/essen

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