Die Gärten des Grauens werden weiter verboten.
Die Stadt Erlangen hat kürzlich Schotter/Steingärten bei Neu- und Umbauten verboten – nicht die erste Stadt, die der Versiegelung potenzieller Grünflächen Einhalt gebietet.
Natürlich: Nicht jede mit Kieseln und Pflastersteinen gestaltete Gartenecke ist zu verdammen. Aber eine weder als Weg, Parkplatz, Terrasse, Sandkiste noch sonst genutzte Fläche mit Schotter und Steinen zuzupflastern, ist keine Gartengestaltung, sondern Unfug. Allein die Idee, das einen Garten zu nennen, ist – schon rein sprachlich – bedenklich. Das damit angerichtete Unheil noch mehr: Die im Stein gespeicherte Sonnenwärme wird nachts frei und heizt die Luft auf, die Wasserversickerung wird verhindert, was bei Sturzregen Hochwasser verursacht. Und pflegeleicht/günstig ist das Ganze nur kurzfristig, dann wuchert es in den Ritzen, Spritzen verpestet das Grundwasser. Dann ist Jäten angesagt – in der Steinwüste! Dagegen erscheint doch jede Blumenwiese doppelt als Paradies.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.03.2020)