Saudiarabien dreht den Ölhahn nun gänzlich auf. Gerade für die amerikanische Frackingindustrie wird das nicht ohne Folgen bleiben. Wie sie es überleben wird, ist nicht sicher.
Wien. Als Saudiarabien am Wochenende bekannt gab, den Ölhahn ab April aufzudrehen, dürften in der relativ jungen amerikanischen Schieferölindustrie wohl die Alarmglocken geläutet haben. Denn schon einmal hatte das von Saudiarabien angeführte Ölkartell Opec versucht, die US-Branche mit niedrigen Preisen in die Knie zu zwingen: 2014. Für die US-Frackingfirmen könnte es nun angesichts des Ölpreisverfalls erneut ziemlich herausfordernd werden.
„Den niedrigen Ölpreis werden US-Schieferölfirmen am schnellsten zu spüren bekommen“, sagt Ölexperte Hannes Loacker von Raiffeisen. „Schon beim jetzigen Preisniveau lassen sich jene Firmen, die Gewinne schreiben, an einer Hand abzählen.“ Die US-Schieferölindustrie braucht heute 35 bis 60 Dollar, um positiv wirtschaften zu können. Saudiarabiens Ölgigant Aramaco hat mit knapp drei Dollar je Barrel hingegen die niedrigsten Produktionskosten der Welt.