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Spekulative Finanzanleger sorgen für sinkenden Goldpreis

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Der Goldpreis hat am Montag nicht von der weiteren Zuspitzung der Coronavirus-Krise und jüngsten Notmaßnahmen führender Notenbanken profitieren können.

Zu Beginn der neuen Handelswoche ist der Preis für das Edelmetall, das eigentlich als "sicherer Hafen" in unsicheren Zeiten gilt, wie bereits in der Vorwoche gesunken. Am späten Montagvormittag wurde die Feinunze (rund 31,1 Gramm) an der Börse in London für 1.523 US-Dollar (4.519,2 Euro) gehandelt und damit etwa sechs Dollar niedriger als am Freitag.

Als Ursache für den fallenden Goldpreis gelten Verkäufe durch spekulative Finanzanleger, die Verluste in anderen Anlageklassen ausgleichen müssen. Die Investoren müssen "Nachschußforderungen an anderen Märkten nachkommen", kommentierte Rohstoffexperte Daniel Briesemann von der Commerzbank. In der vergangenen Woche habe Gold mit einem Minus von etwa neun Prozent den stärksten Wochenverlust seit 2011 verzeichnet, sagte er.

Nach Einschätzung des Commerzbank-Experten scheinen die Zwangsverkäufe auch auf Wertpapiere durchzugreifen, bei denen physisches Gold hinterlegt wird. Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg erfassten Gold-ETFs hatten am Freitag mit 17 Tonnen den größten Tagesabfluss seit Dezember 2016 gezeigt. "Ein ähnliches Verhaltensmuster bei Gold gab es während der Finanzkrise 2008", so Experte Briesemann.

(APA/dpa)

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