Sars-Cov-2

USA debattieren Lockerung der Restriktionen

Anthony Fauci bei einer Pressekonferenz mit US-Präsident Donald Trump.
Anthony Fauci bei einer Pressekonferenz mit US-Präsident Donald Trump.APA/AFP/BRENDAN SMIALOWSKI
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US-Virologe Fauci hält schrittweise "Normalisierung" ab Mai für möglich - Aggressive und effektive Maßnahmen aber nötig, um künftige Infektionsfälle zu erkennen

In den USA gewinnt die Debatte über eine künftige Lockerung der strengen Corona-Schutzmaßnahmen an Fahrt. Der oberste US-Virologe Anthony Fauci sagte am Donnerstag im US-Sender CBS, würden die Maßnahmen den April über strikt durchgezogen, sei anschließend eine schrittweise "Normalisierung" möglich. So gebe es gute Chancen, dass die US-Bürger an ihren Plänen für die Sommerferien festhalten könnten.

Zugleich warnte der Leiter des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten, eine Rückkehr zur Normalität sei nicht das Gleiche wie einen "Lichtschalter an- und auszuschalten". Die Lockerung von Maßnahmen wie den Ausgangsbeschränkungen müsse sich nach den regionalen Gegebenheiten richten. So sei die Lage in der besonders betroffenen Großstadt New York ganz anders als in vielen Regionen im Landesinneren.

Was tun gegen die zweite Welle?

Auch müssten Vorkehrungen getroffen werden, um ein künftiges Wiederaufflammen der Pandemie zu verhindern, betonte Fauci. So müssten "aggressive und effektive" Maßnahmen ergriffen werden, um künftige Infektionsfälle zu erkennen, Patienten zu isolieren und deren Kontaktpersonen zu identifizieren.

Ähnlich äußerte sich der oberste US-Mediziner Jerome Adams im Sender Fox News. Entscheidend sei zunächst die Zeit bis Ende April, um die Infektionskurve abzuflachen. Danach sei eine strikte Überwachung von neuen Infektionsfällen notwendig. Wichtig seien auch Antikörpertests, mit denen geprüft werden kann, ob jemand bereits mit dem Coronavirus infiziert war und nun immun ist.

Trump will Tempo machen

Die Regierung von Präsident Donald Trump hatte Mitte März Richtlinien für die Dauer von zunächst zwei Wochen aufgestellt, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. So wurden alle US-Bürger aufgerufen, wenn möglich von zu Hause aus zu arbeiten, auf nicht notwendige Reisen zu verzichten, strikte Hygiene zu wahren und sich bei Krankheitssymptomen umgehend zu Hause zu isolieren. Ende März wurden die Richtlinien um weitere 30 Tage verlängert.

Trump selbst hatte zwischenzeitlich die Hoffnung geäußert, schon zu Ostern eine Rückkehr zur Normalität einleiten zu können, um die Wirtschaftsaktivität wieder anzukurbeln. Experten wiesen dies umgehend als verfrüht zurück. In den USA sind bereits rund 15.000 Menschen mit oder an einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Mehr als 430.000 Infektionsfälle wurden bestätigt.

(APA/AFP)

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