Der Streit um den Termin der Präsidentschaftswahl droht in eine Staatskrise auszuarten. Die regierende PiS will ihren Favoriten Andrzej Duda am 10. Mai mittels Briefwahl im Amt bestätigen lassen. Die Opposition schreit „Foul“.
Trotz nur leicht gelockertem Corona-Lockdown ist die Ausfahrtsstraße von Posen Richtung Bydgoszcz (dt. Bromberg) am Samstag gut befahren. Die Großstadtbewohner zieht es raus zu den Seen und Wäldern im Nordosten der polnischen Wirtschaftsmetropole. 30 Kilometer lang war kein einiges Wahlplakat zu sehen, doch nun prangt sie außerhalb von Lednogora von einem Zaun herab: Die Präsidentschaftskandidatin der liberalen Bürgerplattform (PO) Małgorzata Kidawa-Błońska wirbt mit einem Victory-„V“ in den Landesfarben Rot-Weiss und dem einprägsamen Slogan „Kidawa 2020“.
In und um Posen wird seit der Wende von 1989 liberal gewählt. Bei den Parlamentswahlen vom Herbst 2019 hatte hier nicht Jarosław Kaczyńskis rechts-konservative Partei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS) gewonnen, sondern die PO.