Roman Polanskis Anwälte wollen einem möglichen Fehlverhalten der US-Staatsanwaltschaft nachgehen. Den Schweizer Behörden sollen Dokumente vorenthalten worden sein.
Die Anwälte des in den USA wegen Vergewaltigung angeklagten Regisseurs Roman Polanski haben die US-Behörden zu einer Untersuchung eines möglichen Fehlverhaltens der mit dem Fall betrauten Staatsanwaltschaft aufgerufen. In einem am Dienstag veröffentlichten Schreiben werfen die Anwälte dem Staatsanwalt von Los Angeles vor, den Schweizer Behörden Dokumente vorenthalten zu haben, weil diese das Auslieferungsgesuch der USA untergraben hätten. Ein Ausschuss solle nun dem Vorwurf nachgehen.
Die Schweizer Behörden hatten am Montag entschieden, den 76-jährigen Regisseur nicht an die USA auszuliefern. In den Vereinigten Staaten läuft ein Verfahren gegen Polanski wegen Vergewaltigung einer Minderjährigen im Jahr 1977. Er war am 26. September aufgrund eines US-Haftbefehls bei der Einreise in die Schweiz verhaftet worden.
Roman Polanskis Opfer, die Amerikanerin Samantha Geimer, hat ihrerseits erneut die Einstellung des Verfahrens gegen den Regisseur gefordert. "Genug ist genug. Diese Angelegenheit hätte schon vor 33 Jahren beigelegt werden sollen", sagte Geimer am Dienstag der "Los Angeles Times". Die Frau, die mittlerweile verheiratet ist und Kinder hat, war 1977 als 13-Jährige von Polanski in Los Angeles missbraucht worden.
(APA/apn)