Coronakrise

Giorgio Armani: Weniger Tempo, mehr bleibende Werte sind gefragt

(c) REUTERS (Alessandro Garofalo)
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Der Modemacher geht davon aus, dass die Coronakrise das Denken vieler Menschen nachhaltig ändern wird.

Der Modemacher Giorgio Armani geht davon aus, dass die Coronakrise das Denken vieler Menschen nachhaltig ändern wird. Nicht nur in der Mode, sondern auch in anderen Bereichen erwarte er eine Umkehr, sagte der 85-jährige Italiener der Zeitung "La Stampa" am Samstag. Weniger Tempo, mehr Qualität und Tiefe, das sei die Richtung.

"Und ich denke nicht nur an die Werte, die mit dem Familienleben verbunden sind, sondern auch an Höheres wie Mut, Solidarität und Opferbereitschaft." Italien habe sich hier während der Pandemie von seiner besten Seite gezeigt.

Armani hatte diese Woche angekündigt, dass er mit seiner Couture-Schau Paris den Rücken kehren will. Stattdessen wolle er die anspruchsvollen Kreationen der Linie Armani Privé im Jänner 2021 in Mailand an seinem Sitz im Palazzo Orsini zeigen. Die lombardische Hauptstadt gehört mit zu den Gebieten, die von der Viruswelle besonders hart getroffen sind.

Dass die Modeindustrie in den letzten Jahrzehnten immer schneller neue Trends und billigere Ware auf den Markt brachte, hatte der Stardesigner schon früher kritisiert. "Die ausufernde, und ich würde sagen falsche Notwendigkeit der letzten Jahre, mehr und mehr zu zeigen und zu produzieren, hat Verwirrung und Verschwendung hervorgerufen", sagte er. Jetzt sei die Zeit da, um Dinge zu verlangsamen, um weniger zu machen, aber besser. "Während wir darauf warten, zur Normalität zurückzukehren, können wir über die Fehler nachdenken, und versuchen, eine bessere Zukunft aufzubauen."

(APA/dpa)

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