Corona-Lockdown

Warum der Pflegenotstand ausblieb

Die Anreise der 24-Stunden-Betreuerinnen aus Osteuropa ist jetzt wieder möglich.
Die Anreise der 24-Stunden-Betreuerinnen aus Osteuropa ist jetzt wieder möglich. APA/HELMUT FOHRINGER
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Die Anreise der 24-Stunden-Betreuerinnen aus Osteuropa ist jetzt wieder möglich. Noch ungeklärt sind finanzielle Fragen – auch für die Hilfsorganisationen.

Wien. Der von vielen befürchtete Notstand bei der 24-Stunden-Betreuung ist ausgeblieben. „Die Lage entspannt sich“, sagt Hilfswerk-Geschäftsführerin Elisabeth Anselm. Ihre Organisation könne sogar wieder neue Kunden aufnehmen. Die Grenzübertritte für die rund 60.000 Personenbetreuerinnen, die zum Großteil aus den östlichen Nachbarländern kommen, seien zwar immer noch mit bürokratischen Hürden versehen – aber es sei jetzt immerhin wieder möglich, nach Österreich und wieder nach Hause zu kommen.

In den vergangenen Wochen war der sonst übliche Wechsel der Betreuungskräfte nach einem Zwei-Wochen-Turnus nicht möglich, weil die Betreuerinnen daheim in Quarantäne mussten und teilweise auch nicht mehr nach Österreich ausreisen durften. Dass das System nicht zusammengebrochen ist, lag daran, dass die meisten ihren Turnus auf mehrere Wochen ausdehnten.

Auch die von der Wirtschaftskammer organisierten Sonderzüge nach Rumänien sind wieder eingestellt, das Interesse an dieser Form des Transports war letztlich nicht so groß. Für Anselm liegt das an den geografischen Gegebenheiten in Rumänien: Für die Betreuerinnen, die aus allen Teilen des Landes kommen, wäre es ein großer Aufwand, erst nach Temesvar zu reisen, wo die Züge abfuhren. Die individuelle Anreise in Kleinbussen sei leichter zu bewerkstelligen.

Offen ist noch der finanzielle Part: Die Betreuerinnen müssen sich testen lassen, bevor ihr Turnus in Österreich beginnt. Wer diese Testkosten übernimmt – Kunden, Agenturen oder die Betreuerinnen selbst –, ist noch nicht geklärt. Anselm ist dafür, dass die Länder einspringen. Diese hätten schließlich vom Bund finanzielle Mittel für die Aufrechterhaltung der Pflege bekommen. Es sei da auch die Frage zu klären, wer die Kosten übernimmt, wenn eine Betreuerin positiv getestet wird. Denn dann gebe es einen Aufwand für die Quarantäne und für den Verdienstentgang.

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