Verteidigung

Deutsche Christdemokraten kritisieren Trumps Teilabzug

Die Maßnahme und die Begründung seien „falsch und schwächen die Nato“, sagt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CSU/CDU, Johann Wadephul.

Der stellvertretende CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Johann Wadephul hat den geplanten Teilabzug der US-Truppen aus Deutschland scharf kritisiert. Insbesondere die Begründung der US-Regierung, wonach Deutschland nicht genug in die Verteidigung investiere, wies der Unionspolitiker zurück.

"Die Maßnahme und die Begründung sind falsch und schwächen die
NATO. Deutschland verstärkt seine Verteidigungsanstrengungen und
muss das trotz Corona ungemindert fortsetzen. Jede Reduktion
militärischer Präsenz verschärft die Probleme, statt sie zu lösen",
sagte Wadephul am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. "So geht
man nicht mit Partnern um", fügte er hinzu. Der geplante
Truppenabzug gehe "auf Kosten der Sicherheitsinteressen Osteuropas".

Trump will auf 25.000 Soldaten reduzieren

US-Präsident Donald Trump will Deutschland mit dem Teilabzug der
US-Soldaten für die aus seiner Sicht weiterhin zu geringen
Verteidigungsausgaben bestrafen. Trump sagte am Montag (Ortszeit) im
Weißen Haus, die Zahl der US-Soldaten in Deutschland werde auf
25.000 reduziert. Zur Begründung sagte er, die deutsche
Bundesregierung weigere sich, die Verteidigungsausgaben so zu
erhöhen, dass das selbstgesteckte NATO-Ziel erreicht werde.

Trump verwies indirekt auch auf die wirtschaftlichen Schäden, die
ein Teilabzug der Soldaten aus Deutschland für die betroffenen
Standorte hätte. "Das sind gut bezahlte Soldaten. Sie leben in
Deutschland. Sie geben viel von ihrem Geld in Deutschland aus." Der
Präsident fügte hinzu: "Bis sie (die Deutschen) bezahlen, ziehen wir
unsere Soldaten ab, einen Teil unserer Soldaten."

Derzeit sind rund 34.500 US-Soldaten in Deutschland stationiert. Trump
sprach von 52.000 Soldaten. In dieser Zahl dürften rund 17.000
amerikanische Zivilisten im Dienst der US-Streitkräfte enthalten
sein.

(APA/DPA)

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