Trotz niedriger Infektionszahlen dürfe man die „Achtung vor dem Coronavirus nicht verlieren“, sagt der deutsche Virologe Christian Drosten. Als besonders große Gefahr für eine zweite Welle sieht er Schulen und größere Veranstaltungen.
Wie man einen Raum trotz Abwesenheit vollständig ausfüllt, demonstriert Christian Drosten Mittwochfrüh im Presseclub Concordia. Der an der Charité in Berlin tätige und durch seine enorme Medienpräsenz im Zuge der Coronavirus-Epidemie zum Rockstar unter den deutschsprachigen Experten avancierte Virologe ist live in eine Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) zugeschaltet, um einen Ausblick auf die kommenden Monate zu geben.
Durch die in Österreich vergleichsweise früh getroffenen Maßnahmen zur Kontaktreduktion sei die Zahl der Infektionen heute so gering, „dass uns das Virus gar nicht mehr auffällt“, sagt Drosten, an den sich neun von zehn Journalistenfragen richten. Genau darin liege die Gefahr einer zweiten Infektionswelle. „Wir dürfen die Achtung vor dem Virus nicht verlieren. Wer weiß, vielleicht befinden wir uns gerade in der ansteigenden Flanke einer zweiten Welle.“