Stadtgespräch

„Autofreie“ Innenstadt: Eine Revolution, ohne den Wirt gemacht

Vor der Wahl am 11. Oktober geht sich eine „autofreie“ Innenstadt wohl nicht mehr aus.
Vor der Wahl am 11. Oktober geht sich eine „autofreie“ Innenstadt wohl nicht mehr aus. (c) APA (Herbert Neubauer)
  • Drucken

Vor der Wahl am 11. Oktober geht sich eine „autofreie“ Innenstadt wohl nicht mehr aus. Bürgermeister Ludwig (SPÖ) verzögert die grün-türkise oder türkis-güne Lösung.

Angekündigte Revolutionen finden nicht statt. Schon gar nicht, wenn es um Verkehr geht, schon gar nicht in Wien. Und wenn man von Revolution spricht, aber nur ein Revolutiönchen meint, das man in der Praxis vielleicht gar nicht groß bemerkt hätte, dann auch nicht. Es geht, genau, um die „autofreie“ Innenstadt, um ein „Fahrverbot“, das jüngst von Verkehrsstadträtin Birgit Hebein (Grüne) und Innenstadt-Bezirksvorsteher Marks Figl (ÖVP) als großer gemeinsamer Plan präsentiert wurde; der noch vor der Wien-Wahl im Herbst umgesetzt werde sollte. Und aus dem, so viel kann man vorhersehen, so bis auf weiters nichts wird.

Erstens, weil es nie um autofrei ging (kreativerweise kann man autofrei sagen, damit aber ein Fahrverbot mit so vielen Ausnahmen meinen, dass nur ein Durchfahr- und ein Parkverbot an der Oberfläche für Bezirksfremde übrig bliebe. Solange man nur die Garagen nutzt, bliebe alles Wesentliche per Auto möglich).

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Wien

Ludwig erteilt Plänen für autofreie Innenstadt eine Absage

Der Wiener Bürgermeister beruft sich auf ein Rechtsgutachten des Magistrats, wonach der Plan verfassungswidrig ist. Ludwig sei aber sehr wohl für verkehrsberuhigende Maßnahmen zu haben.
Peter Hanke (SPÖ), Wiener Finanz- und Wirtschaftsstadtrat, beim Interview mit der „Presse“ in seinem Büro im Rathaus.
Interview

Stadtrat Hanke gegen autofreie Innenstadt: „Erster Bezirk steht allen Wienern zu“

Der rote Wiener Wirtschaftsstadtrat wehrt sich gegen die von der grünen Vizebürgermeisterin Hebein vorgeschlagene autofreie Innenstadt. Vor der Wahl am 11. Oktober werde das auch nicht realisiert werden. Im Tourismus zu Coronazeiten ortet er eine „beängstigende Situation“.
Seit einem Jahr Vizebürgermeisterin, Verkehrs- und Planungsstadträtin: die grüne Wiener Parteichefin Birgit Hebein.
Interview

Birgit Hebein: „Zusammenraufen ist normal“

Wiens grüne Vizebürgermeisterin, Birgit Hebein, wehrt sich gegen SPÖ-„G'schichtln“, will die Koalition mit ihr jedenfalls fortsetzen. Die autofreie Innenstadt ist für sie kein Marketinggag.
Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) hat diese Woche mit grün-türkisen Plänen für eine „autofreie“ Innere Stadt für Aufsehen gesorgt.Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) hat diese Woche mit grün-türkisen Plänen für eine „autofreie“ Innere Stadt für Aufsehen gesorgt.
Innere Stadt

Innenstadt-Bezirksvorsteher Figl: Kämpfer gegen Autos – und „Ruderleiberl“

Bezirksvorsteher Markus Figl über eine Verkehrsberuhigung, die er nicht Verbot nennen will und seine Pläne.
PG ´FILM FESTIVAL RATHAUSPLATZ 2020´: LUDWIG / DOGUDAN
Wien

Verkehrsberuhigte Innenstadt: Vorerst kein grünes Licht von Ludwig

Der Bürgermeister will das Projekt erst nach Begutachtungsverfahren im Juli bewerten, denn es gebe „viele offene Punkte“ - etwa die Kontrolle sowie die Auswirkungen auf Nachbarbezirke.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.